Schwere destruierende Oligarthritis bei langjähriger chronisch lymphatischer Leukämie mit sekundärer Agammaglobulinämie |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 86 (K 13). 1998;
Abstract: Klinik für Rheumatologie Physikalische Medizin und Balneologie der JLU Gießen Bad Nauheim Bei chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) ist die gelegentliche Entstehung von septischen Arthritiden besonders bei zunehmender Immundefizienz bekannt. Wir berichten über einen jetzt 81jährigen Patienten mit seit 1981 bestehender CLL von ruhigem Verlauf. Über Jahre fanden sich klinisch Lymphknotenpakete in Axilla und Leiste sowie eine Splenomegalie. Laborchemisch waren die Leukocyten mit 20 000 bis 60 000/µl und 80 % lymphoblastoiden Zellen ca. 10 % Lymphocyten und bis zu 10 % Granulocyten relativ konstant eine sekundäre Anämie mit Hämoglobin 8 - 9 g/dl war bekannt. Der Patient war nicht wesentlich beeinträchtigt und führte lediglich eine Therapie mit Mistelpräparaten durch. 1995 entwickelte sich eine therapierefraktäre Gonarthritis rechts mit massiver Synovialitis die nach Diagnose einer Agammaglobulinämie zunächst als septisch gedeutet wurde. Pathogene Keime wurden auch bei der offenen Synovektomie nicht gefunden die Histologie ergab eine lymphocytoblastisch infiltrierte Synovialitis. Im peripheren Blut waren ebenso wie im histologischen Präparat B-Zellen mit 90 % der Lymphocyten vorherrschend. Eine Antibiose zunächst mit Erythromycin und Clindamycin später Ciprofloxacin in Kombination mit Azithromycin wurde für mehrere Monate gegeben unter der Vorstellung daß auch atypische Erreger wie Mycoplasmen die nur schwer zu isolieren sind bei solchen Patienten auftreten können. Polyvalente Immunglobuline werden bis heute substituiert (20 g etwa alle vier Wochen). Später kam es zu einer Arthritis der rechten Schulter mit einer rasch progredienten Destruktion. Am rechten Knie wurde nach offener Synovektomie mit der Folge einer schmerzhaften fibrösen Kniesteife die Implantation einer Totalendoprothese nötig. In der Folge entwickelte sich eine asymmetrische Polyarthritis (re. Carpus li. Großzehengrundgelenk re. Daumensattelgelenk li. Zeigefingermittelgelenk re. Sprunggelenk in wechselnder Ausprägung) die sich unter Diclofenac und niedrig dosierter Prednisolontherapie (7 5 bis 20 mg/d) zunächst gut beherrschen ließ. ... le
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