Häufigkeit und Verlauf von bedeutsamen Herzrhythmusstörungen und von Perikardergüssen nach Operation am offenen Herzen in der Anschlußheilrehabilitation |
Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 395-396 Interdisziplinarität und Vernetzung 7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12. März 1997 in Hamburg Tagungsband. 1998;
Abstract: 1Kirchberg-Klinik Bad Lauterberg 2Chefarzt der Klinik für Herz- Thorax- und Gefäßchirurgie Städt. Klinikum Braunschweig Im Rahmen der Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen wurde in unserem Haus das Modell einer frühpostoperativen Anschlußheilrehabilitation nach Herzoperationen praktiziert. Die Übernahme aus den ganz überwiegend Thorax-chirurgischen Kliniken erfolgte hierbei zwischen dem 5.-8. postoperativen Tag mit einer einwöchigen stationären Phase bei uns und einer daran anschließenden dreiwöchigen AHB (Gruppe A). Anhand objektivierbarer Parameter wurde untersucht ob dieses Procedere gegenüber der regulären damals noch vierwöchigen AHB (Gruppe B) Vorteile bietet oder ob aufgrund der verkürzten AHB-Dauer mit höheren Risiken gerechnet werden muß. Anhand eines Kollektivs von insgesamt 470 Patienten werteten wir in einer retrospektiven Studie die Häufigkeit und den Verlauf von ventrikulären und supraventrikulären Herzrhythmusstörungen und von Perikardergüssen in der AHB nach Herzoperationen aus. Unser Patientengut setzt sich zusammen aus 75% bypass-operierten KHK-Patienten 13% Patienten nach Herzklappenersatz 4% Kombinationen aus Bypass und Klappenersatz und 8% Patienten nach PTCA oder Myokardinfarkt. In der Gruppe der bypass-operierten KHK-Patienten bilden die Patienten mit 3 und 4 Bypässen mit insgesamt 70% den größten Anteil. Innerhalb der Gruppen A und B untersuchten wir die Häufigkeit der supraventrikulären Rhythmusstörungen insbesondere der absoluten Arrhythmien bei Vorhofflimmern einer Komplikation welche in 25-30% der Fälle nach kardiochirurgischen Eingriffen am offenen Herzen auftritt (1 2). Die schnelle Überleitung von Vorhoferregungen auf die Ventrikel und der Ausfall der atrialen Pumpfunktion mit einer daraus resultierenden verminderten Ventrikelfüllung verursachen häufig eine unerwünschte Verschlechterung der Hämodynamik. Bei 13% der Patienten der Gruppe A bestand bei Aufnahme eine absolute Arrhythmie überwiegend in tachycarder Form in der Gruppe B bei 11 5%. Dieser Anteil konnte bis zur Entlassung in beiden Gruppen signifikant auf ca. 2% reduziert werden ohne daß sich ein Unterschied zwischen den Gruppen ergab. Die Auswertung der ventrikulären Rhythmusstörungen zeigte daß Patienten nach Bypass-Operation häufig höhergradige ventrikuläre Rhythmusstörungen aufwiesen. Bei der Aufnahme wurde bei über 40% der Patienten die Lown-Klasse IV a festgestellt bei ca. 30% die Lown-Klasse IV b. Es bestand dabei kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen obwohl der zeitliche Abstand zur Operation bei Patienten der Gruppe B deutlich größer war. Zur genaueren Dokumentation der Veränderungen im Verlauf der AHB werteten wir die Anzahl der VES der Couplets und der Salven jeweils separat aus. Hierbei fiel auf daß Patienten der Primär-AHB-Gruppe häufig eine schlechtere Ausgangssituation hatten die jedoch bei relativ großer Standardabweichung nicht signifikant war. ... ___MH
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