BehandIungsmögIichkeiten bei Depressionen |
Journal/Book: Psychiatrie für die Praxis/Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 21 S. 297/25-26/298. 1998;
Abstract: Prof. Dr. med. M. Bergen Universitätsklieik für Psychiatrie und Psychosomatik Hauptstr. 5 Freiburq i. Br. In der MMW wurde von Weiffenbach et al. (1996) über eine WHO-Studie berichtet die ergab daß in Deutschland 11% der hausärztlichen Patienten an einer Depression leiden. Dies verdeutlichte erneut die hohe gesundheitspolitische Relevanz dieses Störungsbildes. Man weiß aber auch daß nur etwa die Hälfte dieser depressiven Störungen erkannt und ein noch kleinerer Prozentsatz lege artis behandelt wird. Es ist somit zu begrüßen daß die MMW diese Thematik erneut in der folgenden Serie von Artikeln aufgreift. Vielfältige Untersuchungen der letzten 15 Jahre haben erbracht daß eine diagnostische Aufgliederung in neurotische und endogene Depressionen weder im Hinblick auf die Ätiopathogenese noch die Therapieevaluation sinnvoll erscheint. Patienten mit beiden Depressionsformen weisen häufig eine genetische Belastung und belastende Lebensereignisse in der Vorgeschichte auf. Neurobiologische Untersuchungen etwa zu neuroendokrinen oder elektrophysiologischen Auffälligkeiten unterscheiden ebenfalls nicht zwischen den Störungsbildern. Zumindest bei leichten und mittelschweren Depressionen hat sich bei beiden Subtypen eine vergleichbare Effizienz sowohl von Pharmakotherapie- als auch von psychotherapeutischen Verfahren ergeben. Aus diesem Grunde wird inzwischen auf diese Dichotomisierung in den modernen Klassifikationsschemata wie ICD-10 verzichtet und primär nach Schweregrad und Verlauf unterschieden. Dieses diagnostische Vorgehen erlaubt adäquater die Erfassung ob ein Patient und wie bzw. wie lange er zu behandeln ist. ... schö
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