Hochdosierte intravenöse Azathioprin-Pulstherapie bei Patienten mit SLE und M. Wegener |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 74 (P 117). 1998;
Abstract: Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln Die konventionelle orale Azathioprintherapie ist nach heutiger Kenntnis der Cyclophosphamid-Pulstherapie in der Wirksamkeit unterlegen häufig benötigt es bis zum Wirkungseintritt mehrere Wochen. Die langfristige Cyclophosphamidtherapie ist demgegenüber mit einem höheren Risiko der Malignomentstehung und der hämorrhagischen Zystitis verbunden. Die Wirksamkeit und die Toxizität einer hochdosierten Azathioprin-Therapie (Dauerinfusion von 50 mg/Std. über 24 - 36 Stunden Gesamtdosis 1 2 - 1 8 g Wiederholung Tg 29 insgesamt 6 Zyklen) wurde bislang bei 3 Patienten mit SLE und 3 Patienten mit M. Wegener mit Nieren- und Lungenbefall untersucht. Alle Patienten waren mit Cyclophosphamid (kumulative Dosis 18 - 43 g) vorbehandelt welches wegen Ineffektivität oder Nebenwirkungen abgesetzt wurde. Die Steroiddosis lag zwischen 7.5 - 15 mg Prednisolon. Vor Therapie wurde bei allen Patienten die Aktivität der Thiopurin Methyltransferase (TPMT) bestimmt da bei homozygotem Mangel dieses Enzyms schwere Nebenwirkungen unter hochdosierter Azathioprin-Therapie auftreten können. Patienten mit einer TPMT-Aktivität < 10 nmol/(ml RBC*h) wurden nicht eingeschlossen. Die Toxizität der Azathioprin-Pulstherapie war im Vergleich zu der vorausgegangenen Cyclophosphamidtherapie sehr gering es traten keine Myelosuppression keine Leberschädigung keine Emesis und keine Alopezie auf. Bei allen Patienten kam es zu einer ausgeprägten Lymphopenie (z. T. < 50 Lympho/ul) die sowohl B- als auch T-Zellen betraf. Schwere Infektionen traten bislang nicht auf Ein Patient hatte einen protrahierten fieberhaften Infekt der antibiotisch behandelt wurde. Das klinische Ansprechen kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Zwei Patientinnen mit SLE die eine hohe Krankheitsaktivität aufwiesen besserten sich klinisch und im Labor (Rückgang der ds-DNS-Ak der Kreatininwerte und der Entzündungsparameter); die Azathioprin-Pulstherapien waren effektiver als die vorausgegangenen Cyclophosphamid-Pulstherapien. Bei den 3 Patienten mit M. Wegener trat eine Teilremission ein. Folgerung: Die hochdosierte Azathioprin-Pulstherapie geht mit geringer Toxizität einher und scheint auch bei Cyclophosphamid vorbehandelten Patienten wirksam. le
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