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December 2024

Vitale Erschöpfung Depressivität und Ängstlichkeit: Analysen zur konvergenten und diskriminanten Validität der Komponenten des psychosozialen Status im IRES

Journal/Book: DRV-Schriften Band 11/98 Seite 204-205"Interdisziplinarität und Vernetzung"7. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium vom 10. bis 12 März 1997 in HamburgTagungsband. 1998;

Abstract: Fachbereich Psychologie Universität Osnabrück Fachklinik Teutoburger-Wald Bad Rothenfelde Die hohen Interkorrelationen der Operationalisierungen von Depressivität und Ängstlichkeit erschweren eine getrennte Validierung der beiden Konstrukte. Zur Überwindung dieser Schwierigkeit wird von Watson et.al. (vgl. Watson et al. 1995) ein hierarchisches Modell vorgeschlagen mit einem übergeordneten unspezifischen Faktor (negative Affekte) auf den die hohen Korrelationen von Depressivität und Ängstlichkeit zurückzuführen sind und mit spezifischen Faktoren für Ängstlichkeit (physiologische Übererregbarkeit) und Depressivität (Anhedonie). Es soll geprüft werden ob die hohen Interkorrelationen der IRES Skalen Vitale Erschöpfung Depressivität und Ängstlichkeit (vgl. Gerdes et al. 1995) ebenfalls in einem solchen hierarchischem Modell erklärbar sind. (Zur vitalen Erschöpfung und Depressivität vgl. van Diest et al. 1991).) In die Analysen wurden im Konstruktionskollektiv 1.128 und im Replikationskollektiv 1.097 Patientinnen und Patienten einbezogen die einen Teil des IRES-Fragebogens vor Antritt der Rehabilitation in der Fachklinik Teutoburger-Wald beantworteten. Die spezifischen Faktoren wurden durch eine Hauptkomponentenanalyse mit obliquer Faktorenrotation der unspezifische übergeordnete Faktor durch anschließende konvergente und diskriminante Trennschärfenanalysen (vgl. Hays et al. 1990) ermittelt. Eine ausführliche Darstellung des Designs der statistischen Auswertung und der empirischen Befunde findet sich bei Bartram et al. 1997. Durch die Faktorenanalysen konnten drei diskriminant valide Subtests identifiziert werden: "S1 Erschöpfung" S2 Selbstwertprobleme und Gefühl der Verlassenheit sowie "S3 Ängstliche Erregung vs. angstfreie Entspannung". Die beiden erstgenannten Faktoren fanden sich in sehr guter Übereinstimmung im Konstruktions- wie im Replikationskollektiv. S3 wurde im Replikationskollektiv nicht durch einen bipolaren sondern durch zwei unipolare Faktoren repräsentiert. Durch die Trennschärfenanalysen konnte gezeigt werden daß die diskriminanten Trennschärfen aller Items die einem der Subtests S 1 bis S3 zugeordnet wurden signifikant und deutlich kleiner waren als die konvergenten. Die Subtestwerte korrelieren vergleichsweise niedrig bei ausreichenden Reliabilitäten. Aus einer Teilmenge der nicht zugeordneten Items konnte ein weiterer übergeordneter Subtest "S4 Depressive Verstimmung und vermindertes Interesse an alltäglichen Aktivitäten" identifiziert werden. Alle Items dieses Subtests korrelieren hoch und in etwa gleich hoch und zum Teil nicht signifikant unterschiedlich mit den Subtests S1 bis S3. Die Korrelationen des übergeordneten Subtests S4 mit S1 bis S3 sind vergleichsweise hoch (siehe Tabelle 1) (o. Tab.). obere Tabelle Konstruktionskollektiv (N=1.228); untere Tabelle Replikationskollektiv (N=1.197) xq: Mittelwerte sx: Streuungen der Subtests rit: mittlere unkorrigierte Trennschärfe. ri1 ri2 ri3 ri4: mittlere diskriminante und in der Hauptdiagonalen konvergente (korrigierte) Trennschärfen Subtest 1-4 rj1 rj2 rj3 rj4: Interkorrelationen der Subtests; in der Hauptdiagonalen Cronbach's alpha: unterhalb der Hauptdiagonalen: Cronbach's alpha der Originaltests vitale Erschöpfung (S2) Depressivität (S3) Ängstlichkeit (S4) und Interkorrelation der Orginaltests. Unsere Ergebnisse stimmen mit dem tripartite model von Watson et.al. zum Teil überein. Es konnte ebenfalls ein übergeordneter unspezifischer Faktor ermittelt werden der durch depressive Emotionen gekennzeichnet ist. Auch der spezifische Faktor der Ängstlichkeit für die IRES Items interpretierbar als Nervosität innere Unruhe und mangelnde Entspannung stimmt mit dem Watson Modell überein. Dagegen konnte die Depressivitätskomponente Anhedonie nicht ermittelt werden da entsprechende Items im IRES nicht enthalten sind. Als spezifische Depressivitätskomponenten wurden von uns Erschöpfung und Selbstwertprobleme identifiziert. Es wird vorgeschlagen bei der weiteren Validierung dieser IRES Skalen die dargestellte hierarchische Struktur zu prüfen. ___MH


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