Einseitige Abducensparese Nackenschmerzen und Abgeschlagenheit als Manifestationen einer Riesenzellarteriitis |
Journal/Book: Z Rheumatol 1998; 57 Suppl. 1: 83 (K 2). 1998;
Abstract: Praxis für Rheumatologie Königstein und La Cumbre Medical S.B. Die Riesenzellarteriitis ist eine Erkrankung älterer Patienten die sich meist mit Kopfschmerzen Kiefer-Claudicatio sowie in 40 % mit zusätzlichen Symptomen einer Polymyalgia rheumatica manifestiert. Unbehandelt kann sie zur Erblindung führen. Der seltene Fall einer Augenmuskellähmung als initiales Symptom wird hier beschrieben. Fallbeschreibung: Eine 76jährige Frau erwachte Feb. '97 mit Doppelsehen. Anamnestisch wurde nur eine in der Vergangenheit behandelte Hypertonie angegeben. Die körperliche Untersuchung des Hausarztes dokumentierte einen normalen Blutdruck sowie eine inkomplette Abducensparese des rechten Auges die fachneurolgisch sowie ophthalmologisch bestätigt wurde. Durch ein CT wurde eine Blutung ausgeschlossen; ein im weiteren durchgeführtes MRT ließ keinen Hirnstamminfarkt erkennen. Eine BSG 8 Tage nach Beginn der initialen Symptome betrug 33 mm/h; BB Standardserumlaborparameter und UA waren unauffällig. Die Symptome der Abducensparese besserten sich. Eine erneute BSG nach 4 Wochen dokumentierte jedoch einen Anstieg auf 73 mm/h mit weiterem Anstieg auf 93 mm/h 3 Tage danach was zur rheumatologischen Konsiliarvorstellung führte. Bei Vertiefung der Anamnese wurden nun auch Nacken- und in die oberen Schultern ausstrahlende Schmerzen sowie eine deutliche Abgeschlagenheit beschrieben. Die Untersuchung dokumentierte die rechtsseitige Abducensparese sowie hervortretende jedoch nicht druckempfindliche Temporalarterien. Unter der Verdachtsdiagnose einer Riesenzellarteriitis wurde eine Therapie mit 40 mg/d Prednison begonnen worunter bereits nach einem Tag das Verschwinden der Nackenschmerzen sowie über eine deutlich verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit berichtet wurden. Eine Kontrolluntersuchung nach einer Woche konnte keine Augenmuskellähmung mehr nachweisen. Die 5 Tage nach Therapiebeginn beidseitig durchgeführten Temporalarterienbiopsien bestätigten die Verdachtsdiagnose. Histologisch zeigten sich eine extensive Infiltration mit Lymphozyten Plasmazellen und vereinzelten Riesenzellen mit assoziierter fibrinoider Nekrose in der rechten Temporalarterienwand sowie geringergradige fokale Infiltrationen links. Die Patientin erhielt über ein Jahr unter BSG-Kontrolle eine absteigende Prednisondosis. ... le
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