Diagnostik affektiver Störungen in der Praxis - Beitrag der ICD-10 |
Journal/Book: Münch. med. Wschr. 140 (1998) Nr. 11 S. 37-41. 1998;
Abstract: Dr. med. B. Ahrens Psychiatrische Klinik und Poliklinik Freie Universität Berlin D - Berlin; Prof. Dr. med. H.-J. Freyberger Klinik und Poliklinik für Psychiatrie/Psychotherapie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald am Klinikum der Hansestadt Stralsund D - Hansestadt Stralsund. Moderne psychiatrische Diagnostik ist zunehmend durch ihren deskriptiven und kriterienorientierten Ansatz gekennzeichnet der durch die Einführung der ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation die Umsetzung eines operationalisierten Klassifikationssystems in die Praxis realisiert. Dies bringt eine Vielzahl von Neuerungen im psychiatrisch-diagnostischen Vorgehen mit sich. Im Unterschied zum traditionellen Konzept der Diagnostik affektiver Störungen das sich an ätiologischen Vorstellungen und auch an der Unterscheidung zwischen neurotischer und endogener Depression orientierte ist gerade im Abschnitt F3 der affektiven Störungen der deskriptive ätiologiefreie kriterienorientierte Ansatz der ICD-10 besonders deutlich. In Ablösung der Unterscheidung zwischen endogener und neurotischer Depression ist eine Schweregrad-Einteilung depressiver Störungen operationalisiert so daß in Abhängigkeit von der Dauer und der Anzahl vorhandener Symptome eine depressive Störung diagnostiziert werden kann. Für den Bereich der psychischen Störungen in der primärärztlichen Versorgung ist ein entsprechender Leitfaden zur Diagnostik mit der ICD-10 und - als Novum - mit integrierten Therapierichtlinien für die einzelnen Störungsgruppen entwickelt und publiziert worden. Für den niedergelassenen Arzt scheint hier ein wichtiger Schritt getan worden zu sein psychiatrische Diagnostik transparent zu gestalten. Abstract Diagnosis of affective disorders in practice - The contribution of ICD-10: Modern psychiatric diagnostics are increasingly characterised by a descriptive and criteria-oriented concept which by the introduction of the ICD-10 of the World Health Organisation has realised an operationalised classification system in practice. This brings numerous innovations to psychiatric diagnostic procedure. In contrast to the traditional concept of the diagnosis of affective disorder which was oriented toward etiological considerations as well as the differentiation between neurotic and endogenous depression the new descriptive classification including the avoidance of etiological consideration is particularly clear in section F3. In place of the distinction between endogenous and neurotic depression a division into grades of severity of depressive disturbance has been operationalised so that a depressive disturbance can be diagnosed independently of the duration and number of existing symptoms. An adapted version for the use of ICD-10 in primary care exists which includes as an innovation therapeutic guidelines for individual groups of mental disorders. With these diagnostic innovations an important step has been taken to make psychiatric diagnosis more comprehensive for the primary care provider. Key words: Depression - Diagnosis - ICD-10 ___MH
Keyword(s): Depression - Diagnostik - ICD-10
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