Ballondilatation (PTCA) zur Akutbehandlung des Myokardinfarkts |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 20 S.307/39-44/310. 1997;
Abstract: Dr. med. R. Zahn Dr. med. K. Seidl Prof. Dr. med. J. Senges Herzzentrum Ludwigshafen Abteilung für Kardiologie Pneumologie und Angiologie Ludwigshafen. Zusammenfassung Die intravenöse Lysetherapie ist aufgrund der einfachen Applikationsart die Standardtherapie beim akuten transmuralen Herzinfarkt; sie kann an jedem Krankenhaus eingesetzt werden. Trotzdem kommen nicht alle Infarktpatienten für eine Lysetherapie in Betracht und wegen der verbleibenden Residualstenose sind Reinfarkte nicht selten und weitere revaskularisierende Maßnahmen häufig notwendig. Die interventionelle Therapie im Sinne einer Primär-PTCA ist dagegen durch den hohen technischen und materiellen Aufwand nur an Zentren mit den entsprechenden Voraussetzungen einsetzbar. Da fast keine Kontraindikationen bestehen könnten fast alle Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt mittels einer primären Ballondilatation behandelt werden. In den Händen von erfahrenen interventionell tätigen Kardiologen ist sie als die derzeit beste Reperfusionstherapie anzusehen insbesondere bei Patienten mit einem hohen Mortalitätsrisiko (kardiogener Schock großer Vorderwandinfarkt). Die Kombination von intravenöser Lysetherapie mit anschließender Ballondilatation sollte nur bei dem klinischen Verdacht auf eine ineffektive Lysetherapie im Sinne einer Rescue-PTCA durchgeführt werden. Empfehlenswert ist ein enger Kontakt zwischen den interventionell tätigen Kliniken und den umliegenden Krankenhäusern mit Absprache von klaren diagnostischen und therapeutischen Strategien.
Keyword(s): Perkutane transluminale Ballondilatation (PTCA) Intravenöse Lysetherapie Herzinfarkt
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