Medizinische und wirtschaftliche Entwicklungen in den Heilbädern und Kurorten nach den Auswirkungen des Sparpaketes der Bundesregierung Beispiel Bad Waldliesborn

Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 3 S.67-69Deutsch. 1997;

Abstract: Kurdirektor Manfred Wesemann Bad Waldliesborn Es hat sich eingebürgert vom "Sparpaket der Bundesregierung" zu sprechen. Deshalb bleibt diese Formulierung auch hier unwidersprochen. Es sollte also gespart werden. Doch was hat man denn hier gemacht? Ungeachtet drohender Brandgefahr wurde die Anzahl der Feuerlöscher reduziert aus Kostengründen: um zu sparen. Das Ergebnis ist dementsprechend: Die Beiträge zur Rentenversicherung liegen um ebenso viel über dem gesetzten Limit wie eine Unterschreitung beabsichtigt war Die Krankenkassen mußten ihre Beiträge um den Satz erhöhen der ihnen als Ermäßigung auferlegt wurde. Noch immer klafft ein Milliardenloch. Bestätigt sehen sich diejenigen die das Gesetzgebungsverfahren ohnehin auf dem falschen Wege sahen weil die von Fachleuten konstatierten Ursachen der Kostenentwicklung von der Gesetzgebung nicht akzeptiert sondern anderslautende Mutmaßungen Außenstehender zur Grundlage gesetzgeberischer Maßnahmen genommen wurden. Daß die Entscheidung "politisch" - nicht auf Fakten gegründet - angestrebt wurde hat die Betroffenen irritiert verunsichert verärgert und dem Vertrauen in eine verantwortungsbewußte Befassung mit existentiellen Problemen staatlicher Gemeinschaft nachhaltig Abbruch getan. Was ist geschehen? Die Wirkungsmechanismen mit denen Kostenträger die Entwicklung ihres Aufwandes im Bereich der Rentenversicherung wie der Krankenversicherung prophylaktisch und rehabilitativ beeinflussen konnten sind zur Zeit nur bedingt einsatzfähig. Die Prävention hat durch ihre Diskriminierung in vorangehenden gesetzgeberischen Entscheidungen schweren Schaden genommen. Die Inanspruchnahme prophylaktischer Angebote läßt mehr zu wünschen übrig denn je und ist weit entfernt von ihren in der Vergangenheit erzielten Zwischenerfolgen. Die Heilbäder und Kurorte mit ihrem speziellen Angebot eigenverantwortlicher Gesundheitsvorsorge haben das zu spüren bekommen und tragen noch heute an den Folgen. Nun hat die Rehabilitation die Aufmerksamkeit von Reformern gefunden und ihr droht das gleiche Schicksal. . . .

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