1. Rehabilitative Wirkungen in der Balneologie und Medizinischen Klimatologie - Rehabilitation in der Medizinischen Klimatologie - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig |
Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.151. 1997;
Abstract: Prof. Dr. Dr. med. habil. Angela Schuh Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Universität München München Die Medizinische Klimatologie beschäftigt sich mit den gesundheitsfördernden oder -beeinträchtigenden Auswirkungen des Wetters und Klimas. Der Schwerpunkt der angewandten Medizinischen Klimatologie besteht aus dem therapeutischen Einsatz des Klimas zur Vorbeugung und Behandlung verschiedenster Erkrankungen. In den letzten Jahren wird die Klimatherapie wieder differenziert und anhand objektiver Parameter neu strukturiert. Experimentelle wissenschaftliche Untersuchungen zur l4imatherapie unterstützen die Suche nach den entscheidenden Wirkprinzipien und den daraus resultierenden physiologischen Gesichtspunkten; die Indikationen der Klimatherapie werden überprüft die Therapiekonzepte überarbeitet und auf weitere Krankheitsbilder ausgeweitet. Klimatherapie wird bei chronischen Erkrankungen insbesonders der Haut und Atemwege als stationäre Rehabilitationsmaßnahme in Fachkliniken an der See oder im Hochgebirge eingesetzt. Bei diesen und zur Rehabilitation einer Vielzahl weiterer klar umrissener Krankheitsbilder und Beschwerden und im Sinne der Gesundheitsförderung wird Klimatherapie heute aber auch in Form einer indikationsbezogenen Kurorttherapie durchgeführt. Ist dabei die Reizintensität - wie in den Schonklimaten der Heilklimatischen Kurorte der Mittelgebirge - zu gering um ein klinisches Bild direkt zu beeinflussen werden die bewährten Klimaexpositionsverfahren in einer sinnvollen sich gegenseitig unterstützenden Kombination aufeinander abgestimmt und durch zusätzliche physikalisch-therapeutische Maßnahmen ergänzt vorgenommen. Jede dieser sowohl ambulant als auch stationär durchgeführten "Klimakuren" richtet sich somit nach einem speziellen Zeit- und Maßnahmenkonzept das den gesamten Kurverlauf abdeckt. Die therapeutischen Erfolge der Klimatherapie können anhand eindeutiger und sogenannter "harter" Meßparameter des jeweiligen Krankheitsbildes dokumentiert werden. Die Effekte werden dabei sowohl aktuell als auch am Kurende langfristig überprüft. Im Anfangs-/Endvergleich liegen inzwischen für große Patientenzahlen für fast alle Indikationen der Klimatherapie eindeutige Resultate vor. Obwohl im Rahmen von Kuren und Rehabilitationsmaßnahmen aus ethischen Gründen nur in geringem Maße kontrollierte und randomisierte Studien durchgeführt werden können - dies betrifft insbesondere die Frage "Kur- bzw. Reha-Maßnahme oder nicht" - bestätigen auch einige Untersuchungen. die z. B. nach einem halben Jahr bzw. einem Jahr nach Rückkehr den Krankheitszustand erfaßten eindeutig die längerfristige Wirkung einer Klimatherapie. Somit wird die Rehabilitation konkreter Krankheitsbilder und chronischer Leiden erfolgreich mit den Mitteln der Medizinischen Klimatologie d. h. mit dem dosierten Einsatz der Klimafaktoren und ggf. mit Hilfe eines Paketes kurortspezifischer Maßnahmen und mit langfristiger Besserung der Beschwerden auf wissenschaftlich gesicherter Grundlage durchgeführt.
Keyword(s): Rehabilitation Medizinische Klimatologie
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