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December 2024

Kardiale Aspekte der klinischen Anwendung von H1-Rezeptorantagonisten

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 38 S.34/550-553/37. 1997;

Abstract: Dr. med. V. Schroeter Prof. Dr. med. G. G. Belz Zentrum für Kardiovaskuläre Pharmakologie Mainz. Zunehmende Berichte über gefährliche kardiale Störwirkungen nach Einnahme verschiedener nicht-sedierender H1-Rezeptorantagonisten machen es notwendig über Ursachen und Alternativen nachzudenken. Substanzen dieser Klasse wie Terfenadin oder Astemizol die immer noch rezeptfrei in deutschen Apotheken erhältlich sind können bei zu hoher Dosierung Elektrolytverschiebungen oder Comedikation mit einigen Antibiotika oder Antimykotika sowie bestehender QT-Verlängerung im EKG lebensbedrohliche Kammertachykardien vom Typ der "Torsade de pointes" auslösen. Wird die antiallergische Behandlung mit einer solchen Substanz für notwendig erachtet empfiehlt sich zuvor die Ableitung eines Routine-EKG und die eindringliche Warnung an den Patienten vor eigenmächtiger Dosiserhöhung oder gleichzeitiger Einnahme von Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin) oder Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol). Am sichersten erscheint es derzeit auf Substanzen auszuweichen von denen bisher keine kardiovaskulären Nebenwirkungen bekannt sind oder bei denen das Risiko für diese extrem gering ist - wie Azelastin Cetirizin oder Levocabastin. Auch sollte sofern möglich die lokale Anwendung (z. B. Nasenspray) zunächst der systemischen vorgezogen werden.

Keyword(s): H1 -Rezeptorantagonisten kardiale Nebenwirkungen Torsade de pointes


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