Die Sondererhebung Altersvorsorge in Deutschland 1996

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 11-12/97 S. 719-747. 1997;

Abstract: Zusammenfassung Die gesetzliche Rentenversicherung verfügt über ein gut ausgebautes Berichtswesen u.a. über Versicherte Anwartschaften Rehabilitation Rentenzugang/ -wegfall sowie den Rentenbestand. Diese Veröffentlichungen stützen sich meist auf Daten in den jeweiligen Versicherungskonten. Es handelt sich ausschließlich um Angaben die zur Berechnung der Ansprüche bzw Leistungen erforderlich sind. Darüber hinausgehende Informationen fehlen weitestgehend. Dies betrifft u.a. - wichtige Angaben zur Demographie (bedeutendstes Beispiel dürfte der Familienstand sein) und zur Berufsbiographie einschließlich nicht-versicherungsrechtlich relevanter Informationen über die Art der Lücken und der hierfür verantwortlichen Gründe - Angaben zu Art und Höhe von Anwartschaften auf sonstige Alterseinkommen einschließlich der privaten Vorsorge und - bei Versicherungsstatistiken jeglicher Bezug zu den Ehepartnern. Daher erlauben die Daten der Rentenversicherung bisher - keine Analysen von Anwartschaften für Ehepaare sowie - von Zusammentreffen eigener Anwartschaften mit bereits bewilligten Witwenrenten - nur wenige Analysen der Renten der gesetzlichen Rentenversicherung nach demographischen und berufsbiographischen Merkmalen - nur bedingt Fortschreibungen der künftigen Entwicklung der Anwartschaften auf individueller Ebene und - nur sehr begrenzte Modellrechnungen über die Auswirkungen möglicher politischer Reformmaßnahmen (Simulationsrechnungen) soweit hierfür Informationen etwa über Einkünfte aus anderen Alterssicherungssystemen zum Ehepartner oder zur Berufsbiographie erforderlich sind. Um diese Lücke zu schließen haben das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung und der UVR gemeinsam die Sondererhebung "Altersvorsorge in Deutschland 1996 (AViD ´96)" durchführen lassen. Grundlegendes Ziel der AViD ´96 ist der Aufbau einer detaillierten Datengrundlage insbesondere zur Beurteilung von Modellen für die Verbesserung der eigenständigen sozialen Sicherung von Frauen und für die Reform der Hinterbliebenenversorgung aber auch zur Analyse von Einkommensanrechnungsmodellen in die die Alterseinkommen aus der gesetzliche Rentenversicherung und anderen Systemen eingehen sowie zur Abschätzung von Trends in der Entwicklung von Anwartschaften. Die Sondererhebung basiert auf einem zweistufigen Ansatz: - einer persönlich-mündlichen Befragung von zufällig ausgewählten Personen mit einem Versicherungskonto in der gesetzlichen Rentenversicherung und ggf. deren Ehepartner - einer Klärung der Versicherungskonten und - mit schriftlicher Zustimmung der Befragten - einer Zusammenführung der Befragungs- und Kontendaten. Aus der Befragung liegen Angaben für 8.158 Zielpersonen sowie für 6.477 Ehepartner/innen vor. Von diesen 14.635 Personen entfielen 4.725 auf die neuen Länder. Erhoben wurden insbesondere diejenigen Daten die die Dauer und den Umfang sozialversicherungspflichtiger Tätigkeiten oder von Lücken in der Erwerbsbiographie beeinflußt haben aber nicht in den Versicherungskonten enthalten sind; sowie Angaben zu Ansprüchen auf Leistungen aus der Beamtenversorgung der landwirtschaftlichen Alterssicherung der berufsständigen Versorgung der Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes der betrieblichen Zusatzversorgung sowie der privaten Vorsorge. Die erhobenen Mikrodaten aus der Befragung und der Versicherungskontenstichprobe sind in einer Phase II Grundlage der Fortschreibung der Biographien Entgelte und Anwartschaften bis zum 65. Lebensjahr. Damit wird nach Abschluß des Projekts über die Höhe und Verteilung der Altersvorsorge aus Regel- und Zusatzsicherung der heute 40- bis unter 60jährigen bis zu deren jeweiligem 65. Lebensjahr Auskunft gegeben werden können. Der folgende Artikel berichtet mit Stand Ende 10/1997 aus dem laufenden Projekt welches 1999 abgeschlossen sein wird. ___MH

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