Prioritäten und Strategien kurortmedizinischer Forschung |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 1 S.9-11. 1997;
Abstract: * Vortrag am 8. Oktober 1996 auf dem 92. Deutschen Bädertag in Bad Reichenhall. Univ.-Doz. Dr med. Karl-Ludwig Resch FBK Bad Elster Obwohl die Kosten im Gesundheitswesen an sich keineswegs explodieren sondern vor allem demographische Verschiebungen für den in toto steigenden Bedarf verantwortlich sind wird die Frage nach dem möglichst effizienten Einsatz der vorhandenen begrenzten Ressourcen zunehmend zu einem zentralen Thema. Damit ist eine zunehmende Konkurrenz zwischen unterschiedlichen medizinischen diagnostischen und therapeutischen Strategien zu erwarten. Gerade in weniger etablierten Teilbereichen kann dies deren schiere Existenz bedrohen wie ein Blick auf die Situation in anderen Ländern der EU vor Augen führt. Diese Situation erfordert mehr denn je eine kritische Analyse des Istzustandes und möglichst koordinierte gemeinsame schnelle wie mittel- und langfristige Initiativen mit möglichst klarer Strategie und erfolgversprechenden Prioritäten. Rationale Die abendländische (westliche orthodoxe Schul- etc.) Medizin verfolgt im wesentlichen zwei therapeutische Prinzipien nämlich Kuration bzw. Palliation. Ist eine Heilung möglich genießt dieses Ziel in der Regel Priorität. Ist die Heilung einer Erkrankung nicht oder nicht primär möglich so steht die Linderung der mit dieser Erkrankung vergesellschafteten Symptome bzw. der Umgang mit den damit assozüerten Defiziten im Vordergrund. Als dritter übergreifender Aspekt steht über allen therapeutischen Bemühungen der kategorische Imperativ des "ml nocere" also "nicht zu schaden" besser noch Schaden (direkten wie indirekten) abzuwenden vom Patienten. Im kurativen Sektor ist ein definitiver therapeutischer "Goldstandard" also die optimale und kausale Therapie zumindest denkbar so z. B. die operative Rekonstruktion des Gallengangs bei Neugeborenen bei denen der Gallengang nicht angelegt war (Gallengangsaträsie). Meist jedoch und das gilt generell für die symptomatische Behandlung stehen (zumindest theoretisch) mehrere therapeutische Optionen zur Disposition. . . .
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