Ortsspezifika und Naturwissenschaft und Technik

Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 9/10 S.272-274. 1997;

Abstract: Professor Dr.-Ing. Dipl.-Geol. Gert Michel Dannenberg Vortrag am 22. März 1997 auf dem Symposium der Vereinigung für Bäder- und Klimakunde Normen in Balneologie und Klimakunde" in Bad Zwischenahn. Es ist schon Tradition daß auf den Deutschen Bädertagen vom jeweils besten Kenner des Untergrundes des veranstaltenden Heilbades die dortigen Ortsspezifika in allgemein verständlicher Form einem breiten Publikum aufgezeigt werden. Dabei werden hydrogeologische und genetische Fragen behandelt die speziellen fassungstechnischen Probleme erörtert das Bildungsgebiet der Heilquellen und ihr Schutzgebiet vorgestellt. Die Trinität von Ortsspezifika Naturwissenschaft und Technik wird so für jedermann erkennbar. Was sind Ortsspezifika? Ortsspezifika sind nach den "Begriffsbestimmungen für Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen" die natürlichen ortsgebundenen Heilwässer und Heilgase. Die übrigen natürlichen Heilmittel Peloide Meerwasser und Bioklima können nur im weitesten Sinne als ortsspezifisch angesehen werden. In den "Begriffsbestimmungen" wird verlangt daß die "natürlichen Heilmittel des Bodens" d. h. die ortsgebundenen Heilmittel grundsätzlich am Ort ihres Vorkommens therapeutisch angewendet und genutzt werden. Der Begriff "Boden" ist hier unscharf und daher unglücklich gewählt. Gemeint ist nicht der Boden sondern der geologische Untergrund bis einige 1000 m Tiefe. Bei dem Boden handelt es sieh nur um die oberste belebte lockere Verwitterungsschicht der Erdrinde. Diese ist im allgemeinen maximal ein bis zwei Meter mächtig und sie enthält kein Grundwasser. Der Begriff "ortsgebunden" wird nach gültigem Sprachgebrauch im Heilbäderwesen so verstanden daß die Vorkommen "natürlicher Heilmittel des Bodens" (Quellen Bohrungen) räumlich mehr oder weniger eng im Zusammenhang stehen mit dem Ort ihrer Anwendung also dem Kurort bzw. Heilbad. Aufgaben für den Naturwissenschaftler und den Techniker Das Erschließen Fassen und Fördern die Pflege und der Schutz des Heilwassers und des Heilgases und die damit verbundenen technischen Lösungen obliegen nur relativ wenigen Spezialisten verschiedener Disziplinen. . . .

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