Diagnostik und Therapie der endokrinen Orbitopathie |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 6 S.24/74-28/78. 1997;
Abstract: Prof. Dr. med. W. Meng Klinik für Innere Medizin B der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Endokrinologische Abteilung Greifswald Zusammenfassung Bei der endokrinen Orbitopathie (EO) handelt es sich um eine extrathyreoidale Manifestation des Morbus Basedow. Wesentliche Folgen des entzündlichen Autoimmunprozesses sind Fibroblastenproliferation und Gykosaminglykan-Produktion mit konsekutiver Ödembildung. Die Volumenzunahme des Binde- und Fettgewebes sowie der Muskulatur erklärt die meisten Symptome. Die Schilddrüsenfunktion ist meist hyperthyreot kann aber auch eu- oder seltener hypothyreot sein. Die EO kann einer Hyperthyreose vorausgehen (ca. 20%) sich gleichzeitig mit der Funktionsstörung ausbilden (ca. 40%) oder sich während und z. T. auch erst nach Abschluß der Therapie manifestieren. Bei ca. 30% der Basedow-Patienten fehlen Augensymptome. Eine zunächst akute (entzündliche) Phase kann von einer Remission gefolgt sein oder in ein inaktives (fibröses) Stadium einmünden. Neben Lichtempfindlichkeit Tränenträufeln Fremdkörper- und Druckgefühl Schmerzen und Sehstörungen sind Lidretraktion Lidödeme Exophthalmus Motilitätsstörungen mit Doppelbildern wesentliche objektive Zeichen. In schweren Fällen sind Hornhaut und Sehnerven bedroht. Die Therapie ist abhängig vom Schweregrad und von der entzündlichen Aktivität. Die Schilddrüsenfunktion muß normalisiert werden. Hypothyreote Phasen sind unbedingt zu vermeiden. Schutzbrille und konjunktivale Benetzungsmittel gehören zu den Allgemeinmaßnahmen. Im aktiven Stadium sind die systemische Glukokortikoid-Gabe und die retrobuläre Bestrahlung die Methoden der Wahl. Bei akuter Visusbedrohung wird eine Dekompressionsoperation erforderlich. Korrekturoperationen werden im inaktiven Stadium durchgeführt
Keyword(s): Endokrine Orbitopathie Exophthalmus Morbus Basedow Diagnose Therapie
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