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December 2024

Neuere Forschungsansätze (outcomes research evidencebased medicine) und Evaluierung von Sicherheit und Verträglichkeit - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig

Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.148-149. 1997;

Abstract: Dr. K. Linde Zentrum für naturheilkundliche Forschung Technische Universität München Kaiserstraße 9 D-80801 München (Abstract) Dieser Vortrag behandelt zwei völlig unterschiedliche Aspekte der Evaluation: Zum einen die Vorstellung zweier neuerer Forschungs"Richtungen" und zum anderen die in der physikalischen Therapie bisher weitgehend vernachlässigte Beurteilung von Sicherheit und Verträglichkeit. Outcomes research und evidence-based medicine sind zwei Schlagworte die in letzten Jahren häufig diskutiert werden und in der klinischen und Gesundheitsforschung eine zunehmende Rolle spielen. Outcomes research bezeichnet kein eindeutig definiertes Forschungsgebiet und die Interpretationen was unter diesen Begriff fällt sind vielfältig. Gemeinsam ist allen outcomes research Aktivitäten jedoch eine starke Betonung der Endpunkte (=outcomes) die vom und für den Patienten als unmittelbar relevant angesehen werden. Dies bedeutet z. B. daß zur Beurteilung der Effektivität einer Maßnahme Endpunkte wie Lebensqualität und Patientenurteil "objektiven" Laborwerten vorgezogen werden. Ein wichtiger Forschungsgegenstand der outcomes Forschung ist daher die Etablierung von Instrumenten zur zuverlässigen Bewertung und Quantifizierung derartiger "patientenrelevanter" Variablen. Ein weiteres Merkmal ist die starke Bevorzugung "pragmatischer" Forschungsansätze d. h. wenig eingreifender nichtexperimenteller Studien gegenüber z. B. randomisierten Doppelblindstudien die outcomes research Ansätze besonders für die Evaluierung komplexer und schwer standardisierbarer Therapiestrategien interessant macht. Evidence-based medicine ist derzeit vor allem im englischsprachigen Raum ein dominierendes und zum Teil auch kontrovers diskutiertes Thema. Nach Meinung der Befürworter der evidence-based medicine sollte die ärztliche Praxis primär auf den Erkenntnissen qualitativ hochwertiger Forschung beruhen. Hierunter werden insbesondere randomisierte klinische Studien (mit patientenrelevanten outcomes) und Meta-Analysen (systematische Übersichtsarbeiten) randomisierter Studien verstanden. Eine relevante Rolle spielt hierbei die Cochrane Collaboration ein weltweites Netzwerk daß es sich zur Aufgabe gemacht hat systematische Übersichtsarbeiten zu randomisierten Studien in allen Bereichen der Medizin zu erstellen. In der Cochrane Collaboration gibt es auch eine große Arbeitsgruppe zur Physiotherapie bisher jedoch unseres Wissens ohne deutsche Beteiligung. Auch wenn die Erfahrung und der grundsätzliche Ansatz der physikalischen Medizin direkte (also durch die Anwendung selbst hervorgerufene) Risiken relativ gering erscheinen läßt ist eine bessere Belegung von Sicherheit und Verträglichkeit auch in diesem Bereich wünschenswert. Die Evaluation von Sicherheit und Verträglichkeit stellt methodische Ansprüche die sich von denen der Wirksamkeitsforschung erheblich unterscheiden. Vor allem wenn es um die Erfassung und Beurteilung seltener unerwünschter Ereignisse geht sind große Fallzahlen notwendig und die Bewertung kausaler Zusammenhänge schwierig. Pharmakoepidemiologische Ansätze können zum Teil jedoch auch in die physikalische Medizin übertragen werden.

Keyword(s): Neuere Forschungsansätze Evaluierung von Sicherheit und Verträglichkeit Forschungsrichtungen


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