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December 2024

Medizinische und wirtschaftliche Entwicklung in den Heilbädern und Kurorten nach den Auswirkungen des Sparpaketes der Bundesregierung-Beispiel Niedersachsen

Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 3 S.66. 1997;

Abstract: Susann Lewerenz Bad Zwischenahn Die Heilbäder und Kurorte in Niedersachsen ringen um ihre Existenz. Mit diesen Worten faßte der Vorsitzende des Heilbäderverbandes Niedersachsen Stadt-und Kurdirektor Hans-Bernd Kaufmann (Bad Bevensen) bei den Regionaltagungen in Bad Nenndorf und Bad Gandersheim die derzeitige Lage zusammen. Zahlreiche Geschäftsführer von Kurbetrieben Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie Vertreter von Rentenversicherungen und Krankenkassen diskutierten bei beiden Veranstaltungen des Heilbäderverbandes die ernste Situation. Die Bonner Sparmaßnahmen im Bereich der Kuren und Rehabilitation haben nach Aussage von Verbandsgeschäftsführer Peter Schutze (Bad Zwischenahn) bereits zu ersten Klinikschließungen sowie zu Belegungsrückgängen zwischen 20 und 50 % geführt. Weitere Einschnitte werden mit dem Beschluß des 2. Neuordnungsgesetzes zur Krankenversicherung befürchtet. Insgesamt rechnet der Heilbäderverband damit daß mittelfristig 3 600 Arbeitsplätze direkt verloren gehen. Das werde vor allem in Orten die stark abhängig vom Kurbetrieb sind und in strukturschwachen Gebieten liegen sehr negative Auswirkungen haben so Kaufmann. Er forderte die Arbeitsplätze im Kur- und Rehabilitationsbereich genauso zu schützen wie in anderen Wirtschaftsbereichen. Bei der Reformdiskussion stehen rein fiskalische Aspekte nicht aber medizinische Notwendigkeiten im Vordergrund sagte Kaufmann unter dem Beifall der Teilnehmer. Vor allem die psychologische Wirkung der Reform sei verheerend. Lange vor dem Inkrafttreten der Sparmaßnahmen wurden Rückgänge verzeichnet und die Zahl der Kuranträge sei bei den Rentenversicherungen mittlerweile um fast 50 % zurückgegangen weil Patienten und auch Mediziner verunsichert seien. Kein Bereich im deutschen Gesundheitswesen werde so nachhaltig von den Bonner Sparmaßnahmen getroffen wie das Kurwesen kommentierte ein Teilnehmer die negativen Auswirkungen. Verschiedene Redner warnten vor der Drosselung der Kosten im Kur- und Rehabereich. Eine Auflösung der solidarischen Finanzierung der Rehabilitationsmedizin werde zwangsläufig zu extremen Kostensteigerungen führen da beispielsweise die Zahl der Arbeitsausfälle durch chronische Krankheiten und die frühzeitigen Verrentungen steigen werden. . . .


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