Europäische Richtlinien zur Diagnostik und Therapie der H.-p.-Infektion

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 24 S.30/370-32/372. 1997;

Abstract: Priv.-Doz. Dr. med. J. Labenz Prof. Dr. med. P. Malfertheiner Abteilung für Gastroenterologie Hepatologie und Infektiologie Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Magdeburg Zusammenfassung Die Helicobacter-pylori-Infektion ist die Ursache einer Reihe klinisch relevanter Erkrankungen des oberen Verdauungstraktes. Im Rahmen einer Konsensus-Konferenz auf Veranlassung der European Helicobacter Pylori Study Group wurden Richtlinien zur Diagnostik und Therapie erarbeitet. Bei dyspeptischen Patienten unter 45 Jahren die keine Alarmsymptome aufweisen genügt zunächst eine nicht-invasive Diagnostik mittels 13C-Harnstoff Atemtest oder Serologie und im Fall eines positiven Befundes eine entsprechende Therapie. Bei Patienten über 45 Jahren mit Alarmsymptomen oder auch bei Therapieversagern sollte eine endoskopische Diagnostik erfolgen. Eine Behandlung wird dringend empfohlen bei nachgewiesener Infektion und Ulkuskrankheit niedrig-malignem MALT Lymphom des Magens endoskopisch entferntem Magenfrühkarzinom Status nach Magenoperation wegen UIkus oder Malignom und Gastritis mit schweren mikroskopischen oder makroskopischen Läsionen. Eine Therapie ist ratsam bei funktioneller Dyspepsie nach kompletter Abklärung erstgradigen Angehörigen von Magenkarzinom-Patienten vor Langzeittherapie einer gastroösophagealen Refluxkrankheit mit Protonenpumpeninhibitoren (PPI) bei geplanter oder bestehender NSAR-Therapie und bei ausdrücklichem Behandlungswunsch seitens des Patienten. Die Therapie sollte mit einem PPI und zwei der drei Antibiotika Clarithromycin Amoxicillin und Metronidazol erfolgen.

Keyword(s): Helicobacter-pylori-Infektion Diagnostik Therapie Konsensusempfehlungen

Zurück | Weiter