Komorbidität der Demenz vom Alzheimer-Typ |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 36 S.42/518-44/520. 1997;
Abstract: Dr. med. H. U. Kötter Dr. med. Susanne Stübner Dipl. Psych. T. Nolde Prof. Dr. med. H.-J. Möller Dr. med. H. Hampel Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München München. Korrespondenz bitte an Dr. Hampel. Patienten mit Demenz vom Alzheimer-Typ (AD) leiden häufig an zusätzlichen psychopathologischen Symptomen oder internistischen Erkrankungen. Es stellst sich die Frage ob es sich dabei um Begleiterkrankungen im engeren Sinne oder um altersassoziierte Komorbidität handelt. Die bei ca. 30% der Patienten auftretende depressive Symptomatik scheint häufig krankheitsassoziiert zu sein und kann dabei sowohl Ausdruck des neurodegenerativen Prozesses als auch der affektiven Krankheitsverarbeitung sein. Die von einigen Autoren berichtete erniedrigte internistische Komorbidität bei der AD können wir nicht bestätigen. Eigene Untersuchungen zeigten bei AD mit frühem Beginn (EO-AD) erwartungsgemäß eine altersassoziiert niedrigere Komorbidität. Patienten mit AD und spätem Erkrankungsbeginn (LO-AD) wiesen im Vergleich zu depressiven Patienten ein erhöhtes Vorkommen endokrinologischer Störungen und Erkrankungen des Bindegewebes auf. Alle Patienten mit vaskulärer Demenz hatten ein erhöhtes Vorkommen kardiovaskulärer Erkrankungen. Die Ergebnisse zur internistischen Komorbidität bei Alzheimer-Patienten unterstreichen daß gerade bei dementen und zugleich häufig nicht mitteilungsfähigen bzw. nicht krankheitseinsichtigen Patienten ein besonders aufmerksames und gründliches Screening notwendig ist
Keyword(s): Alzheimer-Demenz Komorbidität Depression Internistische Erkrankungen
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