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December 2024

Berufsbezogene Behandlungsangebote in der psychosomatischen Rehabilitation: Bedarf und Konzeption

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 9-10/97 S. 548-574. 1997;

Abstract: Zusammenfassung Der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Fähigkeit am Berufsleben teilnehmen zu können gehört zu den zentralen Zielsetzungen medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen. Diese Zielsetzung gilt auch für den Indikationsbereich der Psychosomatik zumal dort Patienten im Vergleich mit anderen Erkrankungsgruppen lange Zeiten der Arbeitsunfähigkeit pro AU-Fall und ein höheres Berentungsrisiko aufweisen. Maßnahmen die auf Veränderungen im beruflichen Verhalten und Erleben abzielen fehlen jedoch nach unseren Analysen in vielen Reha-Kliniken noch weitgehend. Daten zum Bedarf an berufsbezogenen Behandlungsangeboten aus der Sicht der Patienten wie auch der Therapeuten die im Rahmen zweier Studien in verhaltensmedizinisch orientierten psychosomatischen Fachkliniken erhoben wurden zeigen daß ein großer Teil der Patienten beruflichen Belastungen einen vorrangigen Stellenwert einräumt und daß in ihnen wichtige Ursachen für die Erkrankung gesehen werden. Ein hoher Anteil der berufstätigen Patienten äußert entsprechend Interesse an Klinikangeboten die auf eine Verbesserung im Umgang mit beruflichen Schwierigkeiten abzielen. Das hier vorgestellte Konzept greift die Thematik Arbeit und Beruf in einem umfassenden Sinn als wichtigen integrierten Schwerpunkt stationärer psychosomatischer Rehabilitation auf. Es beinhaltet vier Phasen: Die erste Phase dient vor allem der Diagnostik und der Motivierung für das berufsbezogene Angebot. Die zweite Phase ist als Trainingsphase konzipiert die dem gezielten Aufbau von Kompetenzen im Umgang mit unterschiedlichen beruflichen Belastungen und Problemen sowie dem Aufbau von Ressourcen dient. Die dritte Phase dient der Erprobung und dem Ausbau der in der zweiten Phase erworbenen Kompetenzen unter möglichst realistischen Bedingungen im Sinne interner und externer Belastungserprobungen. Die abschließende vierte Phase dient dem Transfer des in der Klinik Gelernten in den poststationären Zeitraum und der Vorbereitung bzw. Einleitung ggf. erforderlicher weiterführender Maßnahmen. Das Konzept sieht organisatorisch vor daß die Mitarbeiter dieses Behandlungsschwerpunktes über standardisierte An- und Rückmeldebögen sowie eigene Zeitblöcke in den Stationsfallbesprechungen mit den weiteren Behandlungsteams der Klinik vernetzt sind. Eine Begleitforschung bereits zum Zeitpunkt der Implementierung kann sowohl zur Optimierung des Angebotes als auch zum Transfer des berufsbezogenen Angebotes auf andere Kliniken Indikationsbereiche und Behandlungssettings beitragen. ___MH


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