Interaktionen und Metabolismus neuerer Antidepressiva |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 33/34 S.38/484-42/486. 1997;
Abstract: Prof. Dr. C. Hiemke Psychiatrische Klinik der Universität Mainz Mainz. Für die antidepressive Wirkung altbekannter Antidepressiva ist die Erhöhung des Serotonin-Gehalts im synaptischen Spalt ein wesentlicher Mechanismus. Entsprechend zielen neuere Antidepressiva in erster Linie auf diesen Effekt; ihre Metaboliten tragen in der Regel nicht zur pharmakologischen Wirkung bei. Einige der neuen Substanzen sind allerdings potente Inhibitoren von Isoenzymen der Cytochrom-P450-(CYP)-Familie in der Leber. In klinisch relevanten Dosen hemmen Fluvoxamin CYP1A2 Moclobemid CYP2C19 Paroxetin Fluoxetin und Moclobemid CYP2D6 und Nefazodon Fluoxetin oder Norfluoxetin CYP3A4. Dadurch können die Blut- und Gewebespiegel von Begleitmedikamenten ansteigen wenn letztere durch das entsprechende CYP-Isoenzym metabolisiert werden. Bei Komedikationen der neuen Antidepressiva mit psychotropen wie nicht-psychotropen Medikamenten ist daher darauf.
Keyword(s): Neuere Antidepressiva Metabolismus Arzneimittelaktionen
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