Untersuchungen zur Größenverteilung des Seesalzaerosols |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 49 (1997) 9/10 S.290-294. 1997;
Abstract: Ulrich Heimann und Dr. Eckart Schultz Deutscher Wetterdienst Freiburg Im folgenden werden Methode und erste Ergebnisse einer Untersuchung zur Bestimmung der Größenverteilung von Seesalzpartikeln an der Nord- und Ostseeküste in Abhängigkeit von den meteorologischen Bedingungen vorgestellt. Die Untersuchung soll die Grundlage liefern für ein kostengünstiges Routineverfahren zur gezielten Dosierung der Seesalztherapie und für eine entsprechende Charakterisierung der Seeheil- und Seebäder an Nord- und Ostsee. Die Meere stellen weltweit die größte natürliche Aerosolquelle dar. Die Aerosolpartikel entstehen aus zerspringenden Luftbläschen. die durch Wind und Wellenbewegung erzeugt werden. Die Menge der erzeugten Aerosolpartikel nimmt mit steigender Windgeschwindigkeit zu. Bei ihrer Bildung haben die Aerosolpartikel pauschal die Zusammensetzung des salzhaltigen Meerwassers. Durch Verdunstung nimmt die Salzkonzentration der tröpfchenförmigen Aerosolpartikel zu während ihr Durchmesser abnimmt (Junge 1963). In fester Form erreichen die Aerosolpartikel ihre minimale Größe. Für die Inhalation gilt daß die Partikel mit abnehmendem Durchmesser tiefer eingeatmet werden können. Gleichzeitig wächst jedoch die Wahrscheinlichkeit daß sie wieder ausgeatmet werden. Zwischen 0 1 bis 1 µm Partikeldurchmesser verbleiben weniger als 20 % im Atemtrakt. Einen Sonderfall stellen aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit die Seesalzpartikel dar. In fester Form gelangen diese bis in die tieferen Bereiche des Atemtraktes werden hier unter den feuchtegesättigten Bedingungen gelöst und wachsen dadurch an. Die entstandenen Tröpfchen verbleiben im Atemtrakt während die festen nicht wasserlöslichen Partikel weiterhin ausgeatmet werden. Zielsetzung Das Seesalzaerosol besitzt eine therapeutische Wirkung. Eine wesentliche Voraussetzung ist das beschriebene Lösungsverhalten. Die Aerosolpartikel führen in den Atemwegen zu einer Schleimlösung und tragen damit zu einer Verbesserung der Ventilationsleistung der Lunge bei. (Amelung und Hildebrandt. 1986). Die Seesalzkonzentration erreicht die höchsten Werte in der Brandungszone. Landeinwärts nimmt die Konzentration rasch ab. Neben dem Salzgehalt des Wassers haben die meteorologischen Bedingungen einen maßgeblichen Einfluß auf die Konzentration und Größenverteilung der Seesalzpartikel. . . .
Keyword(s): Seesalzaerosol Meteorologie Seebäder Luft
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