Lipidprofil und KHK-Risiko nach Diätberatung in einer Allgemeinpraxis

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 39 S.40/574-44/578. 1997;

Abstract: Dr. med. M. K. Hechler Arzt für Allgemeinmedizin Institut für Ernährung und Präventivmedizin Osnabrück. Fragestellung: Sind die im Rahmen der Gesundheitsvorsorgeuntersuchung im Zweijahresabstand in der Praxis erhobenen Lipidparameter einer diätetisch betreuten Risikogruppe so ausgeprägt daß sich die Risikostruktur der gesamten teilnehmenden Patientenschaft (Kohorte) bezüglich der Lipidparameter und damit des Zehnjahres-KHK-Risikos positiv verändert und wie groß ist das zu erwartende Ausmaß? Methode: Kohortenstudie mit allen 527 gesundheitsuntersuchten Patienten. Simultan dazu eine nicht kontrollierte Interventionsstudie mit 86 Personen mit einem Cholesterin/HDL-Quotienten über 6 0. Patienten: 527 Patienten davon 386 (71 8%) zur Erst- und Zweitbestimmung. Alle 86 Personen mit einem Cholesterin/HDL-Quotienten über 6 0 aus vorgenannter Gruppe. Therapie: Fettarme cholesterinarme ballaststoff- und frischkostreiche Diät für alle Patienten mit einem Cholesterin/HDL-Quotienten über 6 0. Endpunkte: Lipidprofil und Zehnjahres-Risikowahrscheinlichkeit für KHK. Ergebnisse: Signifikanter Abfall des Gesamtcholesterins um 2 3% signifikanter Anstieg des Cholesterin/HDL-Quotienten um 6 3% für die gesamte Kohorte. Die Reduktion des Cholesterins und des Cholesterin/HDL-Quotienten ist bei Frauen signifikant deutlicher als bei Männern. Reduktion des Zehnjahres-KHK-Risikos nach 2 1 Jahren für die Kohorte um 5 3% Reduktion des Zehnjahres-KHK-Risikos für die Interventionsgruppe um 18%. Schlußfolgerungen: 86 Ernährungsberatungen bei 386 Patienten führen je nach Modell zu voraussichtlich drei bzw. dreizehn weniger KHK-Fällen in zehn Jahren. Eine Ernährungsberatung im Anschluß an eine Gesundheitsvorsorgeuntersuchung ist unter allgemeinmedizinischen Bedingungen sinnvoll und kostensparend.

Keyword(s): Ernährungsberatung Lipidprofil KHK-Risiko

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