Differentialdiagnose und Therapie der Fazialisparese

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 139 (1997) 3 S.23/27-25/29. 1997;

Abstract: Dr. R. Gold A. Chan Prof. Dr. med. K. V. Toyka Neurologische Universitätsklinik Würzburg Zusammenfassung Wir besprechen Differentialdiagnose und Therapie der Fazialisparese. Am häufigsten ist die idiopathische Form im englischen Schrifttum auch Bellsche Parese genannt. Eine Fazialisparese kann auch begleitend bei einer Polyradikuloneuritis (Guillain-Barre-Syndrom) auftreten. Differentialdiagnostisch müssen weiterhin infektiöse Auslöser Tumoren granulomatöse Entzündungen toxische Einflüsse und ischämische Ursachen ausgeschlossen werden. Therapeutisch werden bei der Bellschen Parese neben supportiven Maßnahmen üblicherweise orale Glukokortikosteroide eingesetzt. Dadurch soll eine Reduktion des Ödems im Fazialiskanal mit daraus resultierender sekundärer ischämischer Schädigung des Nerven erreicht werden. Leider liegen keine guten prospektiven Studien zur Steroidwirkung bei dieser Indikation vor. Über 80% der Patienten erholen sich vollständig. Frühe Denervierungszeichen sind prognostisch ungünstig und ziehen ein vermehrtes Risiko von Fehleinsprossung im Lauf der Regeneration nach sich.

Keyword(s): Differentialdiagnose Therapie Fazialisparese Glukokortikosteroide Methylprednisolone

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