Ein Vergleich der Komorbidität von psychischen Störungen bei internistischen und orthopädischen Erkrankungen - 102. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation vom 2.10. bis 4.10.1997 Leipzig - |
Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 7 (1997) 4 S.186-187. 1997;
Abstract: S. Casper Lahntalklinik Klinik für orthopädische Rehabilitation Emser Straße 37 D-56377 Nassau/Lahn Die Komorbiditätsstatistiken (z.B. VDR-Statistik Rehabilitation 1995) zeigen im Bereich der Krankheiten an Skelett- Muskel- und Bindegewebe sowie der Krankheiten des Kreislaufsystems eine Krankheitsprävalenz in bezug auf psychische Erkrankungen (Zweit- und Drittdiagnosen) von 8 33 % (Frauen 10 92 %) bzw. 7 61 % (Frauen 12 24%). Die Erfahrung zeigt daß - da nur Zweit- und Drittdiagnosen berücksichtigt werden können - in diesem Bereich von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist. So weisen Untersuchungen von verhaltenstherapeutisch stationär behandelten Patienten bei Angstneurosen in 38 7% bei längergehenden depressiven Reaktionen in 61 % und bei funktionellen Störungen in 50 5 % der Fälle auf eine somatische Komorbidität hin (Zielke 1993). Der vorliegende Beitrag will einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Komorbidität bei psychischen Erkrankungen aufzeigen wie sie konsekutiv in 2 verschiedenen Jahren in einem internistischen bzw. orthopädischen stationären Heilverfahren aufgetreten sind. Diese wurden vor und nach einem lndikationswechsel derselben Klinik durchgeführt so daß die Daten sich auf unterschiedliche Patienten und Therapieschwerpunkte aber auf gleiche unspezifische Rahmenbedingungen der Rehabilitation beziehen. Es werden am Beispiel einer Klinik das Ausmaß und die Charakteristik der Komorbidität in bezug auf den psychischen Bereich aufgezeigt. Dabei wird deutlich daß diese nicht nur emotionale Probleme bzw. Schwierigkeiten mit der Bewältigung von Krankheitsfolgen umfaßt sondern auch einen deutlichen Anteil an psychischen Störungen mit eigenständigem Krankheitswert. So zeigte sich 1995 bei den von den Psychologen einzeltherapeutisch betreuten Patienten (N=243 14 3% aller Pat.) in 22 2% dieser Fälle eine depressive Erkrankung bei 14 4% eine Angststörung und bei 31 7% der Pat. ein ausgeprägtes psychovegetatives Syndrom. In dem Beitrag werden weitere Zusammenhänge differenzierter dargestellt und die daraus abzuleitenden Folgerungen für die Praxis diskutiert.
Keyword(s): Komorbidität psychische Störungen internistische und orthopädische Erkrankungen
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