Rentenversicherung in Singapur: kapitalgedeckte gesetzliche Rentenversicherung in staatlicher Hand

Journal/Book: Deutsche Rentenversicherung 5-6/97 S. 335-344. 1997;

Abstract: Zusammenfassung In der Diskussion um die gesetzliche Rentenversicherung in der Bundesrepublik Deutschland taucht immer wieder der Vorschlag einer Kapitaldeckung des Rentensystems auf. Chancen und Risiken eines solchen Verfahrens sind in der Wissenschaft umstritten. Die Diskussion wird aber oft nur auf theoretischer Basis geführt da kapitalgedeckte staatliche Rentensysteme verhältnismäßig selten sind. Das in jüngster Zeit viel beachtete Beispiel Chiles läßt dabei ein etabliertes Rentensystem das nach dem Kapitaldeckungsverfahren arbeitet in den Hintergrund treten: den singapurischen Central Provident Fund (CPF). Der CPF arbeitet mittlerweile seit über 40 Jahren kapitalgedeckt. Die Beitrags- und Leistungsstruktur des CPF unterscheidet sich von der bundesdeutschen gesetzlichen Rentenversicherung bietet aber interessante Ansätze zur Beantwortung der Frage wie ein kapitalgedecktes Rentensystem funktionieren könnte. Die politischen Umstände in Singapur haben aber auch zu etwas eigentümlich anmutenden Regulierungen geführt die aus dem aktuellen bundesdeutschen Verständnis für Sozialversicherung wohl eher die Frage beantworten könnten wie ein kapitalgedecktes System nicht funktionieren sollte. Die folgende kleine Ausarbeitung soll ein Bild der Entwicklung und aktuellen Situation der singapurischen Rentenversicherung geben und den Interessierten ein eigenes Urteil über eine mögliche Vorbildfunktion des CPF für Reformen anderer Rentensysteme (möglicherweise sogar des bundesdeutschen) ermöglichen. ___MH

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