Die isokinetische Muskelkraft im Schultergürtel nach konservativ versorgter Schlüsselbeinfraktur Allman I |
Journal/Book: Phys. Rehab. Kur Med. 6 (1996) 6 S.229-233. 1996;
Abstract: A. Zauner-Dungl1 M. Quittan1 N. Matis2 Ch. Gäbler2 Th. Bochdansky3 K. L. Resch4 O. Kwasny2 1Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation Allgemeines Krankenhaus Wien (suppl. Vorstand: Doz. Dr. V. Fialka) Wien Österreich 2Universitätsklinik für Unfallchirurgie Allgemeines Krankenhaus Wien (Prof. Dr. V. Vecsei) Wien Österreich 3Rehabilitationszentrum der AUVA - Weißer Hof- Klosterneuburg (Prof. Dr. H. Kristen) Klosterneuburg 4Forschungsinstitut für Balneologie und Kurortwissenschaft Bad Elster (Doz. Dr. K. L. Resch) Bad Elster Kurzfassung Einleitung: Die Vielzahl der therapeutischen Möglichkeiten der Versorgung der Allman-I-Fraktur veranlaßte uns die an unserer Klinik für Unfallchirurgie übliche Versorgung mittels Tornisterverband retrospektiv hinsichtlich eventueller Kraftdefizite zu evaluieren. Patienten: Von 115 klinisch nachuntersuchten Patienten erklärten sich 30 bereit an der isokinetischen Untersuchung (Cybex 6000) teilzunehmen. Zur Auswertung gelangten 23 rechtshändige Patienten die in zwei Gruppen - je nach Seite der Frakturlokalisation - eingeteilt wurden. Die sieben linkshändigen Patienten wurden wegen der Kleinheit des Kollektivs von der statistischen Auswertung ausgenommen. Methodik: Wir untersuchten die horizontale Ab/Adduktion in Rückenlage bei 30°/s 60°/s mit je 3 Wiederholungen und bei 120°/s mit 20 Wiederholungen; die Außen/Innenrotation untersuchten wir bei 80° flektiertem Oberarm im Sitzen bei 60°/s 180°/s mit je 3 Wiederholungen und bei 240°/s mit 20 Wiederholungen. Statistische Auswertung: Für die statistischen Berechnungen im t-Test wurden der höchste Kraftwert Peak Torque (PT) in Nm und die beste Leistung "Average-Power (AP)" in Watt herangezogen. Die Nullhypothese lautete: Die konservative Behandlung von Schlüsselbeinfrakturen führt zu keinen längerfristigen Kraftdefiziten der betroffenen Extremität. Eine natürliche Seitendifferenz in Abhängigkeit von der Dominanz implizierend verglichen wir die gemessenen Seitendifferenzen der beiden Gruppen. Ergebnisse: Für die Abduktoren und Innenrotatoren zeigte sich in beiden Gruppen die rechte Seite deutlich kräftiger als die linke (p < 0 05). Für die Adduktoren und Außenrotatoren fand sich jedoch bei unserem Patientenkollektiv kein signifikanter Links-rechts-Unterschied. Der Vergleich der Seitendifferenzen beider Gruppen im t-Test zeigte in keiner der gemessenen Ebenen bei keiner der Testgeschwindigkeiten einen signifikanten Unterschied. Schlußfolgerung: Entsprechend unserer Nullhypothese konnten wir bei sämtlichen Bewegungen und allen Winkelgeschwindigkeiten in der Muskelkraft keinen Unterschied der Seitendifferenz zwischen den beiden Gruppen finden. Die subjektive Bewertung des Behandlungsergebnisses durch die Patienten war weiters durchaus positiv. Die konservative Versorgung dieser Fraktur ist daher unseres Erachtens weiterhin gerechtfertigt. hl
Keyword(s): Allman-I-Fraktur - isokinetische Schulteruntersuchung - Handdominanz
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