Prävention Standards und zukünftige Entwicklungen in den medizinischen Spezialgebieten - Entwicklungen Defizite und überholte Verfahren in den Spezialfächern*) |
Journal/Book: Z ärztl Fortbild 90. Jg. 2/96 S. 145-152. 1996;
Abstract: K.-H. Vosteen Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) Düsseldorf *) Nachdruck der Broschüre "Prävention Standards und zukünftige Entwicklungen in den medizinischen Spezialgebieten" der AWMF - Teil 4 (II). Nach dem derzeitigen Kenntnisstand in der Gerontopsychiatrie kann die senile Demenz vom Alzheimer-Typ um so besser therapeutisch beeinflußt werden je früher sie erkannt und behandelt wird. Es muß deshalb eine verstärkte Möglichkeit zur frühen Diagnostik dieser invalidisierenden Erkrankung eingeführt werden. Hier ist insbesondere eine engere Kooperation zwischen den entsprechenden Fachzentren (z. B. Gedächtnissprechstunde) und der allgemeinärztlichen Versorgung notwendig weil über 80 % der älteren Menschen ausschließlich in hausärztlicher Behandlung sind. Hierzu müssen die ambulanten Bedingungen für die neuropsychologische und psychiatrische Diagnostik verbessert werden außerdem der instrumentelle Ausbau (z. B. von CT und NMR-Diagnostik) gefördert werden. Es müssen mehr ambulante Beratungs- und Behandlungsangebote gemacht werden nicht nur im Bezug auf kognitive verhaltens- und pharmakotherapeutische Maßnahmen sondern auch im Bereich der Psychotherapie. Hierzu ist es auch nötig den gegenwärtigen "Nihilismus" gegenüber psychisch kranken Älteren und insbesondere Dementen zu verringern. Auch müssen spezielle Fortbildungsmaßnahmen für niedergelassene Kollegen das im Bereich der medizinischen Aus- und Weiterbildung sträflich vernachlässigte Gebiet dieser Erkrankung wieder ausgleichen. Ähnliches gilt auch für die Erkennung und Behandlung von Depressionen im Alter. Mehrere Untersuchungen zeigen daß nur etwa 10 % der von dieser Erkrankung Betroffenen adäquat diagnostiziert und behandelt wird. Therapie: Ein weiteres "Entwicklungsgebiet" für die Therapie ist die psychosomatische und psychotherapeutische Versorgung älterer Menschen. Hier stehen im Augenblick nahezu keine stationären und nur eingeschränkte ambulante Möglichkeiten zur Verfügung. Gerontopsychiatrische Zentren und Tageskliniken fehlen weitestgehend. Der Bedarf ist hier sicherlich wesentlich größer. Insbesondere fehlt eine klar strukturierte regionale gerontopsychiatrische Versorgung wie sie bereit 1975 (Psychiatrie-Enquete) und 1988 (Expertenkommission) gefordert worden ist. Auch die zunehmende Anzahl suchtkranker Alterspatienten (Prävalenzrate 2 5 % in Heimen wesentlich höher) verlangt dringend nach adäquaten Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten die heute noch weitestgehend fehlen. Es fehlen bislang auch entsprechende Longitudinal-Untersuchungen die den Einfluß von Faktoren aus kultureller Situation Wohn- und Lebensgestaltung auf diese Krankheitsprozesse untersuchen. Die Gesellschaft für Arbeitsmedizin strebt eine vermehrte arbeitsmedizinische Beratung von Berufsanfängern an. Zugleich beabsichtigt sie eine Entwicklung von arbeitsmedizinischen Kriterien für die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer. Prävention: Eine Verbesserung der Voraussetzungen für Arbeitsplatzwechsel älterer Arbeitnehmer auf horizontaler Ebene ... wt
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