Prävention Standards und zukünftige Entwicklungen in den medizinischen Spezialgebieten - Entwicklungen Defizite und überholte Verfahren in den Spezialfächern*) |
Journal/Book: Z ärztl Fortbild 90. Jg. 1/96 S. 51-58. 1996;
Abstract: K.-H. Vosteen Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) Düsseldorf *) Nachdruck der Broschüre "Prävention Standards und zukünftige Entwicklungen in den medizinischen Spezialgebieten" der AWMF-Teil 4 (I). In der Allgemeinmedizin wird mit der Verschiebung der Lebenserwartung nach oben eine Zunahme chronischer Erkrankungen und bösartiger Erkrankungen verbunden sein. Dies wird bei realistischer Einschätzung präventiver Potentiale insbesondere im pflegerischen weniger im diagnostisch-therapeutischem Bereich eine zunehmende Arbeitsausweitung zur Folge haben. Durch die Altersentwicklung werden auch zunehmend mehr psychosoziale und soziale Probleme in der Betreuung an Bedeutung gewinnen. Dabei ist zu berücksichtigen daß Patienten in der Regel ja ihren Hausarzt schon über Jahre haben ehe sie einen Bedarf geriatrischer Leistungen entwickeln. Generelle Defizite werden in den oben angesprochenen Leitlinien für Diagnostik und Therapie nicht jedoch in der technischen Ausstattung der Praxen gesehen. Dies gilt in gleicher Weise auch für die neuen Bundesländer (NBL). Die - im Vergleich zum europäischen Ausland - technischen Überkapazitäten im allgemeinärztlichen Bereich der alten Bundesrepublik können nicht Maßstab für eine sinnhafte Ausstattung in den neuen Bundesländern sein. Vielmehr kommt es an dieser Stelle darauf an eine Kooperation zwischen Allgemeinärzten und Spezialisten bzw. Spezialeinrichtungen wie Ambulanzen Polikliniken etc. zu finden. Als Defizite im präventiven Bereich sind zu benennen: - In Deutschland liegen deutlich zu niedrige Teilnahmefrequenzen bei Krebsfrüherkennung und Gesundheitsuntersuchung vor. International werden die bei uns vorliegenden Teilnahmefrequenzen als völlig unzureichend zur Erreichung eines bevölkerungsbezogenen Nutzens angesehen weil über Selektion der Teilnehmer eher von der Untersuchung Gesunder bzw. schon Erkrankter auszugehen ist. Ein Defizit ist also darin zu sehen daß es in Deutschland - im Vergleich z. B. zu Skandinavien England oder Holland - nicht dazu gekommen ist daß Allgemeinärzte eine ihrer Aufgaben darin sehen einen hohen Beteiligungsgrad an entsprechenden präventiven Maßnahmen in ihren Praxen zu erreichen. Dabei ist allerdings auch nicht aus dem Auge zu verlieren daß ein Teil des bei uns in Früherkennungsuntersuchungen angebotenen Programmes wissenschaftlich in seinem Nutzen zumindest sehr umstritten ist. Für den Kernbereich der Früherkennung mit Nutzennachweis sind bisher jedoch leider auch nicht ausreichend hohe Beteiligungsraten erreicht worden. Als Defizit ist ferner anzusehen daß es keine Systematik ... wt
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