Pädagogische Aufgaben in der Rehabilitation Hirngeschädigter |
Journal/Book: Rehabilitation 35 (1996) 109-118. 1996;
Abstract: Univ.-Prof. Dr. phil. Hans Stadler Fachbereich Sondererziehung und Rehabilitation Universität Dortmund Dortmund Zusammenfassung: Im Gegensatz zur Medizin sind in der Pädagogik die Aufgaben der neurologischen Rehabilitation noch wenig analysiert obwohl sie vielfältig und für deren Erfolg bedeutsam sind. Während den Menschen mit angeborener Hirnschädigung in den Schulen für Geistigbehinderte spezifische Förderangebote gemacht wurden besteht für Menschen mit erworbener Hirnschädigung noch ein Nachholbedarf. Der Ausbau des Netzes neurologischer Rehabilitationseinrichtungen führte zu einer Herausforderung an die (Sonder-)Pädagogik die nun ihrerseits neuropädagogische Konzepte für Therapie und Unterricht entwickelt. Ausgehend von einer didaktischen Analyse zur Erfassung der Bedingungs- und Entscheidungsfelder werden die Grundlagen pädagogischen Handelns dargestellt; sie werden in den Theorien zur Intelligenz und ihrer Entwicklung sowie im Konzept einer Hierarchie der Lernarten gesehen. Die einzelnen Arten oder Typen des Lernens werden skizziert und anhand von Beispielen verdeutlicht. Eingegangen wird sodann auf Voraussetzungen für die Wirksamkeit einzelner Lernarten und auf neurologische Zusammenhänge; die Notwendigkeit der Kooperation im interdisziplinären Team wird begründet. Ausgehend von deren prinzipieller Lernfähigkeit werden schließlich die Lehr-Lernprozesse bei Menschen mit neurologischen Behinderungen erörtert. Dem Gedächtnis den Dimensionen der Persönlichkeit und dem Schulunterricht wird dabei ebenso Beachtung geschenkt wie den Beziehungen zwischen Wahrnehmung Lernen und Instruktion. Abschließend wird die Beteiligung der Menschen mit Hirnschädigung bei der Bestimmung der Ziele ihrer Rehabilitation sowie Empathie von seiten der Fachkräfte die mit ihnen in Therapie Unterricht und Ausbildung in Beziehung stehen eingefordert. The Tasks of Education in Rehabilitating Persons with Brain Damage: In contrast to medical science education has so far undertaken but little analysis of its tasks in neurological rehabilitation although these are manifold and essential in achieving successful outcomes. While specific remedial services have been made available to persons with congenital brain damage in the schools for the mentally retarded a need to catch up in this respect is obvious for persons with acquired brain damage. Extension of the network of neurological rehabilitation facilities has engendered a challenge to (special) education which now is in the process of developing neuroeducational concepts for therapy and instruction. Starting out from a didactical analysis to identify the conditional and determinative fields involved the foundations of educational action are set forth to wit: the theories of intelligence and its development as well as the concept positing a hierarchy of learning modes. The various modes or types of learning are outlined and illustrated by examples. Further dealt with are prerequisites for specific learning modes to take effect as well as neurological relationships; the need for cooperating in an interdisciplinary team is substantiated. Starting out from the premise of their fundamental ability to learn the article then discusses the teaching-learning processes for persons with neurological disablement with attention paid to both memory personality dimensions as well as classroom instruction and the relationship among perception learning and instruction. Concluding the author posits participation of persons with brain damage in the process of determining their rehabilitative goals as well as empathy on the part of the professionals involved with them in therapy classroom and training. Key words: Brain damage congenital vs. acquired - Neuroeducation - Ability to earn - Intelligence - Memory - Perception wt
Keyword(s): angeborene versus erworbene Hirnschädigung - Neuropädagogik - Lernfähigkeit - Intelligenz - Gedächtnis - Wahrnehmung
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