Grundzüge der Klimatherapie im Mittelgebirge Hochgebirge und an der See |
Journal/Book: Heilbad & Kurort 48 (1996) 9-10 S.242-248. 1996;
Abstract: Professor Dr. Dr. med. habil. Angela Schuh München Klimatherapie definiert sich aus dem therapeutischen Einsatz des Klimas zur Vorbeugung und Behandlung verschiedenster Erkrankungen. Klimatherapie ist die Behandlung Kranker durch Veränderung ihrer Exposition gegenüber physikalischen und chemischen Einwirkungen der Atmosphäre wobei während gleichzeitiger Entlastung von schädigenden Umweltbedingungen eine Adaptation an natürliche Umweltfaktoren erreicht wird. Grundprinzip der Klimatherapie Die Klimatherapie macht sich die gesundheitsfördernden Effekte der Klima- und Wetterfaktoren zunutze; die wichtigsten biopositiven Elemente sind dabei in unseren Breiten Kühle und Wind Sonnenstrahlung sowie Luftreinheit und Allergenfreiheit. Mit der Klimatherapie im Freien werden Regulationen angesprochen die der Mensch ursprünglich entwickelt hat und die zur Gesunderhaltung notwendig sind. So ist vor allem auch die Auswirkung des Lichtes auf den Menschen ein Agens welches hervorragend während der Klimatherapie eingesetzt werden kann. Kühle und Wind Kühle und Wind rufen eine Adaptation im Sinne der Abhärtung ein Thermoregulationstraining hervor. Abhärtung ist eines der wichtigsten Ziele der Klimatherapie und Grundlage für klimatherapeutische Anwendungen am Meer und im Gebirge; hier wird das "regimen refrigerans" die Anwendung leichter Kältereize bereits seit langem in der Prävention von Erkältungskrankheiten und bei der Behandlung von infektanfälligen Kindern systematisch eingesetzt. Eine kühle Umgebungstemperatur führt zusätzlich zu einer Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit: Kühle beeinflußt akut die Effekte von körperlicher Arbeit und langfristig die eines aeroben Ausdauertrainings. Eigene Studien zeigen anhand des Milchsäurespiegels daß unter kühlen Bedingungen dieselbe Arbeit vermehrt aerob bewältigt werden kann. Um diesen Effekt zu erreichen ist eine Reduktion der mittleren Hauttemperatur von 2 °C ausreichend; die Kerntemperatur wird nicht beeinflußt. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen mittlerer Hauttemperatur und dem subjektiven thermischen Empfinden: Man fühlt sich "leicht kühl" wenn die Hauttemperatur gegenüber dem thermisch ausgeglichenen Zustand um einen Betrag in dieser Größenordnung reduziert ist. . . .
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