Antihypertensive Therapie bei älteren Patienten

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 138 (1996) 45 S.743/43-50/748. 1996;

Abstract: Prof. Dr. med. J. Schrader Medizinische Klinik St.-Josefs-Hospital Cloppenburg; Prof. Dr. med. P. Dominiak Institut für Pharmakologie Med. Universität Lübeck Lübeck Zusammenfassung Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung nimmt ständig zu und eine Hypertonie ist in dieser Altersgruppe besonders häufig. Der Nutzen einer antihypertensiven Therapie im Alter ist eindrucksvoll auch in neueren Studien belegt worden; Gesamtmortalität Apoplexien und kardiovaskuläre Ereignisse lassen sich bei Beachtung der Besonderheiten der Hypertonie im Alter deutlich senken. Veränderungen der Durchblutung der Gefäßreagibilität der Rezeptoren der Magen- Leber- und Nierenfunktion und damit auch der Pharmakokinetik von Antihypertensiva können das Ansprechen bzw. die Wirkdauer und Wirkstärke von Antihypertensiva verändern. Prinzipiell sollte mit einer Monotherapie in niedriger Dosis begonnen werden wobei aus den fünf Mitteln der ersten Präferenz ausgewählt werden sollte (Betablocker Diuretika Kalziumantagonisten ACE-Hemmer Alpha-1-BIocker). Die Auswahl erfolgt individuell unter Berücksichtigung der Begleit- und Folgeerkrankungen sowie der Risikofaktoren. Aufgrund des zirkadianen Rhythmus bei essentieller Hypertonie mit den höchsten Blutdruckwerten am frühen Morgen sollten Antihypertensiva grundsätzlich morgens früh eingenommen werden. Es sollten Präparate bevorzugt werden die in einer Einmaldosis 24 Stunden wirksam sind. Der Blutdruck sollte langsam über Wochen und Monate hin in den angestrebten Bereich gesenkt werden. Therapieziel ist die Senkung des diastolischen Blutdrucks unter 90 mmHg und des systolischen Drucks auf unter 160 mmHg für Patienten mit systolischen Werten über 180 mmHg; für Patienten mit systolischen Werten zwischen 160 und 180 mmHg ist eine Reduktion von ca. 20 mmHg anzustreben.

Keyword(s): Antihypertensive Therapie älteren Patienten individuelle Behandlung

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