Systeme der Altersversorgung in Europa - Ein Vorwort - |
Journal/Book: Deutschen Rentenversicherung 5-6/96 S. 277-282. 1996;
Abstract: Dieses Schwerpunktheft der "Deutschen Rentenversicherung" berichtet über die Tagung "Systeme der Altersversorgung in Europa" die der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) in guter Kooperation mit der Europäischen Rechtsakademie Trier (ERA) am 2. und 3. November 1995 zusammen mit einem großen Teilnehmerkreis aus vielen Ländern veranstaltet hat. Die Gründe sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen sind außerordentlich vielfältig. Europa rückt immer enger zusammen. Dies betrifft alle Politikbereiche damit auch die Sozialpolitik. Die soziale Dimension des Binnenmarktes ist notwendiger Bestandteil des europäischen Einigungsprozesses. Dies zum einen weil die Freizügigkeit der Arbeitnehmer sozial flankiert werden muß. Zum andern will und wird die Gemeinschaft auch im Bereich der Sozialpolitik zunehmend eigene Ziele entwickeln. Erinnert sei an die Gemeinschaftscharta der sozialen Grundrechte der Arbeitnehmer an die Konvergenzempfehlung aus dem Jahre 1992 und an das Weißbuch "Europäische Sozialpolitik" in dem die Vorstellungen der Kommission zu der europäischen Sozialpolitik im Zeitraum von 1995 bis 1999 festgehalten sind. Im Vordergrund all dieser Papiere steht allerdings das Problem der Arbeitslosigkeit das sozialpolitisch derzeit am meisten drängt. Aber all die genannten Dokumente behandeln auch die Alterssicherung. Deshalb ist es wichtig sich auch im europäischen Rahmen mit den Systemen der Altersversorgung zu beschäftigen. Als Instrument dieser europäischen Sozialpolitik wird auch eine engere Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten gefordert. Dies betrifft nicht nur die Regierungen es wird auch eine engere Zusammenarbeit der Sozialleistungsträger notwendig. Sie betrifft zum einen den Austausch von Daten über Versicherte die im Rahmen ihrer sozialen Biographie in verschiedenen Ländern gearbeitet und dort jeweils Versicherungszeiten zurückgelegt haben. Das setzt voraus daß entsprechende Datennetze bestehen und daß entsprechende Datenverbindungen hergestellt werden können. Daran arbeiten die europäischen Träger gemeinsam im Rahmen des Tess-Sosenet-Netzprojekts. Die deutsche Sozialversicherung hat mit ihrem Brüsseler Büro bereits einen europäischen "Brückenkopf" geschaffen. Wir sind sehr froh daß dieser "Brückenkopf" von anderen europäischen Systemen "Anbauten" erhält. Da die europäische Bürokratie europäisch denkt müssen auch die Sozialversicherungsträger anfangen europäisch zu denken um Einfluß auf die europäische Bürokratie und damit auch auf das europäische Recht zu bekommen. ... ___MH
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