Rezidivierende Harnwegsinfektionen in der Postmenopause - Wirksamkeit einer oralen Immuntherapie mit E.-coli-Fraktionen

Journal/Book: Münch.med.Wschr. 138 (1996) 43 S.713/43-46/716. 1996;

Abstract: Dr. med. G. Popa Ludwigshafen; Dr. med. K.-D. Lauber Gießen; Dr. med. H. Rothe Regen; Dr. med. E. Rugendorff Frankfurt Zusammenfassung Fragestellung: Es sollte die Frage beantwortet werden ob die orale Immuntherapie bei postmenopausalen Frauen mit rezidivierenden Harnwegsinfektionen in der Praxis zu einer ähnlichen Rezidivreduktion führt wie bei jüngeren Kollektiven. Methode: Anwendungsbeobachtung in drei urologischen Praxen. Es wurden Daten von postmenopausalen Frauen gesammelt die unabhängig von einer Hormontherapie wegen ihrer rezidivierenden Harnwegsinfektionen mit E.-coli-Fraktionen (Uro-Vaxom(r)) behandelt wurden. Die Daten wurden deskriptiv ausgewertet und mit Literaturdaten verglichen. Patienten: 58 (55 auswertbar) Frauen im Alter von durchschnittlich 66 3 Jahren mit rezidivierenden unkomplizierten Infektionen der unteren Harnwege. Therapie: Orale Immuntherapie mit E.-coli-Fraktionen über 3 Monate (Grundimmunisierung mit täglich 1 Kapsel Uro-Vaxom(r)). Dann Intervallboosterung (3 x 10 Tage im Abstand von jeweils 20 Tagen) nach anschließender 3monatiger Therapiepause. Die Beobachtungszeit betrug ca. 9 Monate pro Patientin. Endpunkt: Rezidivreduktion. Ergebnisse: Die Rezidivhäufigkeit sank von 3 4 ± 1 14 in den 6 Monaten vor der oralen Immuntherapie auf 1 8 ± 1 59 in der 9monatigen Beobachtungsphase. Dies entspricht einer Rezidivreduktion von durchschnittlich 64 7%. Schlußfolgerungen: Auch bei postmenopausalen Frauen können rezidivierende unkomplizierte Infektionen der unteren Harnwege mittels oraler Immuntherapie präventiv behandelt werden. Die Rezidivreduktion lag in der Praxisbeobachtung in derselben Größenordnung wie bei jüngeren Kollektiven (Studiendaten).

Keyword(s): Rezidivierende Harnwegsinfektionen Frauen in der Postmenopause Immuntherapie mit E.-coli-Fraktionen

Zurück | Weiter