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November 2024

Der Rückschnitt durch die Sparmaßnahmen darf nicht zum Rückschritt in der inneren Strukturreform werden !

Journal/Book: Heilbad & Kurort 48 (1996) 11 S.308-311. 1996;

Abstract: Ansprache des Präsidenten des Deutschen Bäderverbandes Dr. med. Christoph Kirschner am 7. Oktober 1996 zur Eröffnung des 92. Deutschen Bädertages in Bad Reichenhall Sorge und Angst gehen in den Heilbädern und Kurorten um. Wir stehen vor einer schweren Krise des Heilbäderwesens in Deutschland. Das Programm der Bundesregierung für Wachstum und Beschäftigung droht für die Heilbäder und Kurorte zu einem Programm zur Schrumpfung und Arbeitslosigkeit zu werden. Durch die Budgetierung der Ausgaben für klinische Heilverfahren und Kuren wird die Bettenkapazität von ca. 150 Rehakliniken zur Disposition gestellt. Durch die Schließung und durch die damit verbundenen indirekten Wirkungen auf die Struktur der Heilbäder sind 40 000 qualifizierte Arbeitsplätze in den strukturschwachen Gebieten in denen die Kurorte in der Mehrzahl liegen gefährdet. Volkswirtschaftlich produktiv wirkendes Investivkapital wird vernichtet. Erstmals in der Geschichte des Gesundheitswesens der Bundesrepublik Deutschland wird durch Budgetierung des Ausgabenvolumens für die medizinische Rehabilitation in Kliniken eine Kontingentierung und Rationierung notwendiger medizinischer Leistungen durch Politik und Gesetzgebung vorgenommen. Sparen bei der Prävention und Rehabilitation durch Kuren kommt einer Bremsung der inneren Strukturreform gleich. Um von der Kontingentierung abzulenken wird von Politikern der Koalition populistisch Mißbrauch überzeichnet so als gehe es bei dieser Amputation im System nur um die Beseitigung von Mißbrauch und nicht um die Einschränkung von notwendigem Behandlungsbedarf. Leicht argumentiert sich so solange man selbst nicht ernstlich chronisch krank ist. Als Arzt weiß ich daß die öffentlich vorgetragene gesellschaftliche Kritik des Kursystems oft im Kontrast steht zu der persönlichen Wertschätzung und Nutzung der therapeutischen Möglichkeiten der Heilbäder und Kurorte. Auch das ist ein gesellschaftliches Phänomen: Mißbrauch vermutet man immer nur beim anderen. . . .


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