Frühzeitige Veränderungen der regionalen Wandbeweglichkeit nach systemischer Thrombolyse bei akutem Myokardinfarkt |
Journal/Book: Herz/Kreislauf 28 (1996) 4 S.118-122. 1996;
Abstract: Medizinische Klinik - Kardiologie - (Chefarzt: Prof. Dr. W. Große-Heitmeyer) St. Bonifatius-Hospital Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover Lingen/Ems Zusammenfassung 15 Patienten mit akutem Myokardinfarkt erhielten innerhalb von 4 h nach Symptombeginn 30 Einheiten APSAC intravenös und wurden 90 min nach Lysebeginn und am 28. Tag koronarangiographiert. Die Patency nach 90 min betrug 60 % die am 28. Tag in einer Untergruppe ermittelte Reokklusionsrate 20 %. Die linksventrikuläre Funktion wurde durch die globale Ejektionsfraktion und die regionale Wandbeweglichkeit beurteilt. Die regionale Kinesie wurde mit der Centerline-Methode beurteilt wobei Infarktregion und nichtinfarzierte Region mit den Ergebnissen eines 50 Patienten umfassenden Normalkollektivs verglichen wurden. Die Differenzen wurden in Einheiten der Standardabweichungen angegeben. Dabei wurden Gruppe A nach erfolgreicher Lyse (TIMI 2+3) und Gruppe B nach erfolgloser Lyse (TIMI 0+1) gegenübergestellt. Die globale Ejektionsfraktion unterschied sich 90 min nach Thrombolyse zwischen beiden Gruppen nicht signifikant. Bei der regionalen Wandbeweglichkeit wies Gruppe A im Infarktareal eine signifikant bessere Kontraktilität auf als Gruppe B. Dieser Effekt war in der peripheren Infarktregion ausgeprägter als im zentralen Infarktareal. In der nichtinfarzierten Region bestand zwischen beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied dagegen erzielten Patienten mit einer koronaren Eingefäßerkrankung unabhängig vom Erfolg der Thrombolyse eine signifikant bessere Kontraktilität als Patienten mit einer Mehrgefäßerkrankung. Der in der vorliegenden Arbeit aufgezeigte Zusammenhang zwischen rascher Wiedereröffnung des Infarktgefäßes und gebesserter linksventrikulärer Funktion bestätigt die Theorie der offenen Infarktarterie. Die systemische Lyse mit APSAC bei akutem Myokardinfarkt ist ein gut verträgliches Verfahren. Die regionale Wandbeweglichkeit in der Infarktregion ist sensitiver als die globale Ejektionsfraktion um bereits 90 min nach Lysebeginn Veränderungen der linksventrikulären Funktion nach akutem Myokardinfarkt nachzuweisen.
Keyword(s): Thrombolyse akuter Myokardinfarkt Centerline- Methode
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