Bisphosphonate Tumor-induzierte Osteolysen Knochenschmerzen |
Journal/Book: Münch.med.Wschr. 138 (1996) 38 S.629/35-38/632. 1996;
Abstract: Dr. med. G. Kaiser Medizinische Klinik 5 und Institut für Medizinische Onkologie und Hämatologie Arbeitsgruppe "Biologische Krebstherapie" (gefördert von der Deutschen Krebshilfe Bonn) Klinikum Nürnberg Zusammenfassung Maligne Tumoren induzieren Osteolysen vor allem durch humoral vermittelte Aktivierung von Osteoklasten. Bisphosphonate wie Clodronat und Pamidronat lagern sich nach oraler oder parenteraler Gabe an die Mineralsalze des Knochens langfristig an und inaktivieren dabei die Osteoklasten. Sie sind inzwischen nicht nur Therapie der Wahl bei der tumorbedingten Hyperkalzämie; sie können darüber hinaus bei symptomatischen Knochenmetastasen zu einer Linderung von Knochenschmerzen verbunden mit Mobilisierung und zu einer Sklerosierung von tumorinduzierten Osteolysen führen. Bei asymptomatischen Knochenmetastasen werden durch prophylaktische Gabe von Bisphosphonaten die Inzidenz von Hyperkalzämien Frakturen Wirbelkörperdeformierungen sowie Größenzunahme und Neuauftreten von Osteolysen signifikant um 25 bis 50% reduziert bzw. um 4 bis 6 Monate verzögert. Einsparung von Schmerzmitteln und Bestrahlung Verbesserung des allgemeinen Leistungszustandes und der Lebensqualität wurden in einzelnen Studien ebenfalls nachgewiesen. Der Einsatz von Bisphosphonaten ist daher selbst bei asymptomatischen Knochenmetastasen immer in Erwägung zu ziehen wenn die mittlere Lebenserwartung nicht deutlich unter einem Jahr liegt. In Anbetracht der geringen Nebenwirkungen und wenigen Kontraindikationen (Schwangerschaft) ist lediglich der relative hohe Preis als Hindernis anzusehen.
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