Motivation und Kompetenz in der Gesundheitsbildung

Journal/Book: Heilbad & Kurort 48 (1996) 9-10 S.260-263. 1996;

Abstract: Dr. med. Dr. phil. Barbara P. Hazard Frankfurt Verhaltensänderungen setzen eine Einstellungsänderung von "Ich soll..." "Ich will..." zu "Ich kann..." voraus. Verhaltensänderungen setzen Einstellungsänderungen voraus die sich grob durch die Erkenntnisse: "Ich soll etwas ändern" Ich will etwas ändern und "Ich kann etwas ändern" charakterisieren lassen. Die einzelnen Erkenntnisse bauen aufeinander auf so daß diese Reihenfolge eine wesentliche Vorbedingungen für eine Verhaltensänderung darstellt. Ich soll etwas ändern" beschreibt die Erkenntnis einer Differenz zwischen dem jetzigen "Ist-Zustand" und einem "Soll-Zustand" ohne daß bereits eine ernsthafte Entscheidung getroffen wurde den Sollzustand auch aktiv anzustreben. Die Erkenntnis "Ich will etwas ändern" ist ein weiterer notwendiger Schritt in Richtung Verhaltensänderung. Der bisherige Soll-Zustand wird zum Wunsch-Zustand der allerdings - solange die Überzeugung "Ich kann mich ändern" noch nicht vorliegt - noch weit entfernt und unerreichbar erscheint. Erst wenn die Aussichten auf Erfolg gut erscheinen da man jetzt glaubt fähig und in der Lage zu sein das Ziel den Wunsch-Zustand zu erreichen kommt zu dem "Ich will" die Erkenntnis "Ich kann etwas ändern" hinzu und begünstigt so die Entscheidung zu handeln. Wie kann eine solche Einstellungsänderung im Rahmen der Gesundheitsbildung erreicht werden? Das Eingeständnis einer Differenz zwischen dem jetzigen "Ist- Zustand" und einem "Soll-Zustand" - die Erkenntnis "Ich soll..." - wird wie die Erfahrung zeigt selten durch einen Vortrag erreicht auch wenn die Risiken einer bestimmten Verhaltensweise in bildhafter oder dramatischer Form dargestellt werden. Die Bereitschaft zur Einstellungsänderung setzt die Überzeugung voraus daß die Informationen für die eigene Person zutreffen. Dazu ist die persönliche Konfrontation mit dem Arzt dem Heilpraktiker den Medien oder einer anderen für glaubwürdig gehaltenen Informationsquelle notwendig. . . .

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