Epidemiologie der rheumatologischen Versorgung in Deutschland

Journal/Book: Rheumatologie 54 (1995) H.4 S.184-191. 1995;

Abstract: Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Bereich Epidemiologie Berlin Zusammenfassung Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Modellverbundes BMG-geförderter Rheumazentren wird eine einheitliche Patientendokumentation ("Kerndokumentation") geführt. Sie gibt Aufschlüsse darüber welcher Prozentsatz der Kranken in der Region durch die spezialisierte Versorgung erreicht wird in welchen Phasen der Krankheit dies geschieht und welche Versorgungsleistungen erbracht werden. Im Jahr 1993 wurden in den 20 beteiligten Zentren fast 26 000 Patienten mit entzündlich-rheumatischen Krankheiten dokumentiert. Zwar entsprechen die in den Zentren dokumentierten Patienten mit rheumatoider Arthritis kaum mehr als 15% der Kranken in der Region jedoch spricht die Frühzeitigkeit der Überweisung für eine funktionierende Zusammenarbeit der Versorgungsebenen: rund 60% der Patienten werden im ersten Beschwerdenjahr gesehen. Der Versorgungsgrad mit Basistherapie ist bei rheumatologisch betreuten Patienten erwartungsgemäß hoch hingegen bestehen offenkundige Versorgungslücken bei der ambulanten Ergotherapie den psychologischen Hilfen zur Krankheitsbewältigung und der Patientenschulung. Zur Verbesserung der Situation auf dem Gebiet der wohnortnahen rheumatologischen Versorgung sind die verstärkte Niederlassung von Rheumatologen und die großzügige Beteiligung stationärer Einrichtungen an der ambulanten Versorgung einschließlich einer angemessenen Vergütung der erbrachten Leistungen erforderlich.

Keyword(s): Entzündlich rheumatische Krankheiten - Dokumentation - Epidemiologie - Versorgung

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