Dermatologische Klimatherapie - Definition Indikationen und gesundheitspolitische Notwendigkeit

Journal/Book: Rehabilitation 35 (1995) 3 S.148-153. 1995;

Abstract: Dermatologische Klinik und Poliklinik der Technischen Universität München (Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. phil. Siegfried Borelli) Zusammenfassung Die dermatologische Klimatherapie wird zur Behandlung chronischer bzw. chronisch-rezidivierender Langzeitdermatosen wie insbesondere Neurodermitis constitutionalis atopica und Psoriasis in Ergänzung zur dermatologischen ambulanten oder stationären Therapie am Wohnort eingesetzt. Für die klassisch-dermatologische stationäre Therapie in ausgewählten erwiesenermaßen therapeutisch günstigen starken Reizklimaten kommen hauptsächlich das Nordseeinselklima und. das Hochgebirgsklima in bestimmten Hochgebirgstallagen über 1 500 Meter ü. NN wie insbesondere im Hochtal von Davos in Frage. Sie ist ein altbewährtes und aus heutiger Sicht unverzichtbares Therapeutikum das gegenüber den dermatologischen Therapien die am Wohnort durchgeführt werden können in der Regel nebenwirkungsärmer ist und insbesondere einen zusätzlichen Langzeiteffekt hat; dieser ist bei chronischen Krankheiten von besonderer Bedeutung und kann durch andere Therapieformen nicht erzielt werden. Damit stellt die dermatologische Klimatherapie eine ganzheitliche Therapieform dar und ist außerdem die umfassendste Therapie überhaupt. Eine dermatologische Klimatherapie kann nur in echten Reizklimazonen mit zusätzlich besonderen Insolations- thermisch-hygrischen und Aerosolverhältnissen durchgeführt werden. Durch diese klimatischen Gegebenheiten wird einerseits der Organismus allgemein vegetativ stabilisiert andererseits erfährt die erkrankte und konstitutionell veränderte Haut durch direkt wirkende Klimafaktoren einen günstigen Einfluß. Da letztlich jedes Klima eine spezifische Gesamtwirkung hat muß der therapeutische Sofort- und Langzeiteffekt eines Klimas durch klinische Verlaufsuntersuchungen wissenschaftlich belegt sein.

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