Prävalenz der obstruktiven Schlafapnoe bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit |
Journal/Book: Herz/Kreislauf 27 (1995) 5 S.153-158. 1995;
Abstract: Ostseeklinik Holm (Chefarzt: Prof. Dr. K.-D. Kolenda) Schönberg Zusammenfassung Bekanntlich bestehen zwischen der obstruktiven Schlafapnoe und der Entwicklung bestimmter Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie pulmonaler Hypertonie arterieller Hypertonie und Herzrhythmusstörungen Zusammenhänge. In der Literatur sind jedoch nur wenige Untersuchungen über die Prävalenz der Schlafapnoe bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit zu finden obwohl beide Erkrankungen eine Reihe gemeinsamer Risikofaktoren aufweisen. Wir führten deshalb bei 150 konsekutiv in unserer Klinik aufgenommenen Patienten mit einer gesicherten koronaren Herzkrankheit die im Rahmen einer Anschlußheilbehandlung zu uns eingewiesen wurden ein Schlafapnoe-Screening mit dem Mesam-IV-System durch. Es handelte sich überwiegend um Patienten 3-6 Wochen nach Herzinfarkt oder durchgeführter Bypassoperation. Dabei fand sich bei fast 30 % der Patienten eine obstruktive Schlafapnoe mit einem Apnoe-Index (AI) von mindestens 10. Der Prozentsatz der Patienten mit Schlafapnoe stieg im Alter an. Frauen waren in gleicher Weise betroffen wie Männer. Bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz im Stadium III nach NYHA bzw. bei Vorliegen einer erheblichen Einschränkung der linksventrikulären Funktion fand sich ebenfalls ein wesentlich höherer Prozentsatz von Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe (63 bzw. 47 %). Als Schlußfolgerung ergibt sich daß die obstruktive Schlafapnoe eine häufige Komplikation bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit ist. Dieser Sachverhalt legt die Forderung nahe daß zur Basisuntersuchung dieser Patientengruppe heute ein Schlafapnoe-Screening gehören sollte.
Keyword(s): obstruktive Schlafapnoe koronare Herzkrankheit Herzinfarkt Bypassoperation Herzinsuffizienz
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