Aktuelle Aspekte der Klimatherapie

Journal/Book: Phys Rehab kur Med 5 (1995) (Sonderheft). 1995;

Abstract: A. Schuh. PD Dr. Dr. med. habil. Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität München München Klimatherapie besteht aus dem therapeutischen Einsatz des Klimas zur Vorbeugung und Behandlung verschiedenster Erkrankungen. Die Auseinandersetzung mit dem Wetter und Klima weist eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Effekten auf: Die wichtigsten biopositiven Elemente sind dabei in unseren Breiten Kühle und Wind; sie rufen eine Kälteadaptation hervor. Obwohl noch viele Fragen zur Physiologie der Abhärtung offenstehen ist sie Grundlage für klimatherapeutische Anwendungen am Meer und im Gebirge; hier werden leichte Kältereize bereits seit langem systematisch eingesetzt. Eine kühle Umgebungstemperatur ruft zusätzlich eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit hervor; sie beeinflußt akut die Effekte von körperlicher Arbeit und langfristig die eines aeroben Ausdauertrainings (Schuh 1991 ). Auch körperliche Ruhe mit leicht reduzierter Hauttemperatur führt zu einem leichten Anstieg der Ausdauerleistungsfähigkeit. In mehreren Studien wurde dieser Effekt während Frischluft- Liegekur untersucht (z.B. Klinker 1957). Eine Zunahme der körperlichen Leistungsfähigkeit kann auch mittels Sonnen- bzw. UV-Bestrahlung induziert werden; die Sonne weist darüber hinaus zahlreiche weitere prophylaktisch und therapeutisch einsetzbare Effekte auf. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Verbesserung des Hautzustandes bei einer vorliegenden Schädigung sowie die Vitamin-D3-Bildung welche für den Knochenstoffwechsel von wesentlicher Bedeutung ist. Darüber hinaus sind für die UV- Strahlung noch weitere positive Auswirkungen z. B. auf das lmmunsystem sowie auf Kreislaufparameter belegt wobei zwischen den Effekten einmaliger und serienmäßiger Bestrahlung unterschieden werden muß.

Keyword(s): Klimatherapie

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