Das sächsische Trainingsprogramm für cardio-pulmonale Reanimation |
Journal/Book: Z ärztl Fortbild 89. Jg. 7/95 S.771-772. 1995;
Abstract: Christine Kramer Akademie für ärztliche Fortbildung der Sächsischen Landesärztekammer Wenn wir die Frage stellen: "Ist Reanimationstraining für die cardiopulmonale Reanimation (CPR) - Schritte A-B-C bei Ärzten erforderlich?" muß man sagen daß jede Kette so gut oder so schlecht ist wie ihr schwächstes Glied. Überträgt man diese Aussage auf die Rettungskette muß man feststellen daß die Schwachstelle dieser Kette in Deutschland das erste Glied ist. Schätzungsweise 0 15 % der Bevölkerung (ca. 130 000 Menschen) sind pro Jahr in Deutschland vom plötzlichen Herztod betroffen (3). Alle 4 Minuten ereignet sich somit ein Herztod. Im Straßenverkehr versterben pro Jahr 11 000 Menschen. Der entscheidende Faktor für den Erfolg einer Reanimation ist der Beginn der primären Reanimationsmaßnahmen. Es ist deshalb notwendig dass bereits der Notfallzeuge zum Ersthelfer wird. Der Rettungsdienst ist durchschnittlich 8 7 Minuten nach Alarmierung "vor Ort". Dieses oftmals therapiefreie Intervall entscheidet wesentlich über den Erfolg der Reanimationsmaßnahmen. Unabhängig von der Schwere der Erkrankung oder eines Unfalls hätten 20-30 % der betroffenen Menschen gerettet werden können wenn mit den Basismaßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) in den ersten 4 Minuten begonnen worden wäre. Die Erfolgschancen der Patienten die durch Wiederbelebung gerettet werden liegen zur Zeit in der BRD aber nur bei 6-8 %. Es ist bekannt (Göttinger Pilotprojekt; 1985-1989 (1) dass nach Ersthelfer-Reanimation die Überlebenschancen ohne neurologische Defizite wesentlich erhöht sind (Faktor 4 75). Nach Ersthelfer-Reanimation konnte in 64 % der Fälle ein für den weiteren Verlauf prognostisch günstiges Kammerflimmern vorgefunden werden. Über den derzeitigen Stand der Reanimation durch Laien und die positiven Ergebnisse der Ersthelfer-Reanimation ist in der Literatur ausführlich berichtet worden (Tab. 1). Den Reanimationskenntnissen von medizinischem Personal ist jedoch bisher wenig Aufmerksamkeit gewidmet worden! Ohne eine flächendeckende Ausbildung aller Bürger in Herz-Lungen-Wiederbelebung ist keine Verbesserung der Reanimations-Erfolgsquote zu erreichen. Hierbei sind bisher nur punktuelle Erfolge erzielt worden da standespolitische oder staatliche Stellen ihre Verantwortung nicht wahrgenommen haben. In der Klinik für Anästhesiologie der Universität Leipzig werden seit drei Jahren regelmäßig Reanimationskurse für Ärzte aller Fachrichtungen durchgeführt. Dabei waren Ärzte aller Altersgruppen vertreten. Der Abstand zum Staatsexamen betrug 1 bis 35 Jahre (durchschnittlich 16 Jahre). ... wt
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