Möglichkeiten der Geroprophylaxe am Kurort

Journal/Book: Heilbad & Kurort 47 (1995) 3 S.50-53. 1995;

Abstract: Dr. med. Christoph Kirschner Präsident des Deutschen Bäderverbandes Bonn Seit Jahren wird die Verjüngung der Gästestruktur in den Heilbädern und Kurorten als traditionelle Aufgabe und in jedem Jahr als aktuelles Problem empfunden. Antworten doch viele jüngere Menschen in unserer Gesellschaft auf die Werbung der Heilbäder und Kurorte für einen Besuch mit der Bemerkung für einen solchen Kuraufenthalt oder für einen solches Urlaubsziel seien sie noch zu jung. Spezielle Angebote für die gesundheitlichen Probleme älterer Menschen zu entwickeln scheint im Gegensatz zu diesen Bemühungen zu einer günstigeren Altersstruktur der Gäste zu kommen zu stehen. Es muß aber nüchtern die Frage gestellt werden ob diese verständliche Einstellung der Verantwortlichen jüngere Gäste anzusprechen für jedes Heilbad oder für jeden Kurort auch marktgerecht ist? Ich meine weil vorwiegend ältere Menschen schon heute Kurorte als besonders passende Milieunischen aufsuchen sind die Heilbäder und Kurorte geradezu verpflichtet ihre Angebote nach den Erkenntnissen der modernen Alterswissenschaften noch besser und noch gezielter auf diese Altersgruppe auszurichten. Dazu lieferte die 33. Wissenschaftliche Fortbildungsveranstaltung des Verbandes Deutscher Badeärzte in Würzburg im November 1994 unter dem aktuellen Thema "Geroprophylaxe" wichtige Anregungen und Hilfen. Das schließt natürlich nicht aus ebenfalls auch besondere Angebote zur Gesundheitsförderung für junge Menschen und für das mittlere Lebensalter zu strukturieren. Bei der vom Deutschen Bäderverband mit Infratest durchgeführten wissenschaftlichen Analyse der Kriterien der Kurbedürftigkeit mit 750 Versicherten der Barmer Ersatzkasse waren 1993 85 % der Patienten in ambulanten Kuren über 60 Jahre alt. Auch als Urlaubsziel wählen viele Ältere ein Heilbad oder einen Kurort weil sie im Bewußtsein der alterstypischen Labilität ihrer Gesundheit die Schutzfunktion eines solchen Ortes mit seiner komplexen medizinischen Infrastruktur hoch einstufen und die gastronomische Qualität von ihnen geschätzt wird. . . .

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