Morbus Winiwarter-Buerger (Thrombangiitis obliterans)

Journal/Book: Herz/Kreislauf 27 (1995) 7/8 S.261-265. 1995;

Abstract: Medizinische Poliklinik (Direktor: Prof. Dr. H. Vetter) der Universität Bonn Zusammenfassung Beim Morbus Winiwarter-Buerger (Thrombangiitis obliterans) handelt es sich um eine chronisch entzündliche Gefäßerkrankung der kleinen und mittelgroßen Arterien und Venen der Extremitäten. Als auslösende Ursache wird ein Nikotinabusus angenommen. Diese Erkrankung betrifft hauptsächlich Männer (3:1). Typische Krankheitszeichen sind peripher betonte inkomplette oder komplette Ischämiezeichen die oft mit einer Thrombophlebitis migrans kombiniert auftreten. Ein Raynaud-Phänomen Hyperhidrosis und digitale Ulkusbildungen sind häufig. Angiographisch lassen sich bei Morbus Winiwarter-Buerger multiple segmentale Stenosen und/oder Verschlüsse mit einem ausgedehnten korkenzieherartigen Kollateralnetz nachweisen. Differentialdiagnostisch muß bei der Thrombangiitis obliterans an alle Erkrankungen die kleine und mittelgroße Arterien und Venen befallen gedacht werden wie z. B. Arteriosklerose Hypersensitivitätsangiitis Wegenersche Granulomatose Panarteriitis nodosa rheumatoide Arthritis und Kollagenosen. Im Vordergrund der Behandlungsmaßnahmen bei Morbus Winiwarter-Buerger steht die strikte Nikotinkarenz. Im akuten Schub der Erkrankung sollten zusätzlich Acetylsalicylsäure (3 g/die) oder Kortikosteroide (mindestens 30 mg Prednison/die) verabreicht werden. Bei peripheren Ischämiezeichen mit Nekrosen hat sich der Einsatz von Prostaglandin (2 x 40 µg PGE1/die) bewährt. Die Lebenserwartung bei Morbus Winiwarter-Buerger ist kaum eingeschränkt die Gefahr der Extremitätenamputation ist jedoch hoch. Das Amputationsrisiko nimmt jedoch. deutlich ab wenn strikte Nikotinkarenz eingehalten wird. Die 10-Jahres-Überlebensrate der Patienten mit Thrombangiitis Thrombangiitis obliterans Thrombophlebitis migrans Raynaud-Phänomenobliterans beträgt 94%.

Keyword(s): Thrombangiitis obliterans Thrombophlebitis migrans Raynaud-Phänomen

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