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December 2024

Die Innervation des Sacroiliacalgelenkes beim Menschen

Journal/Book: Rheumatologie 54 (1995) H.2 S.117-122. 1995;

Abstract: K. R. Grob1 W. L. Neuhuber1 R. 0. Kissling2 1Anatomisches Institut der Universität Zürich; 2Abteilung für Physikalische Medizin und Rheumatologie Orthopädische Universitätsklinik Balgrist Zürich Schweiz Zusammenfassung An acht Präparierkursleichen (4 männliche und 4 weibliche Becken) sowie zwei Feten (14. und 16. Schwangerschaftswoche) wurde versucht die Innervation des Sacroiliacalgelenkes darzustellen. Die vorhandenen Becken wurden sagittal halbiert die ventrale Seite wurde bei fünf männlichen und zwei weiblichen Präparaten untersucht der dorsale Gelenkanteil bei zwei männlichen und zwei weiblichen Präparaten. Alle makroskopisch und lupenpräparatorisch als Nerven identifizierten Fasern wurden noch zur Bestätigung histologisch untersucht. Zum Gelenk selbst konnten feine Ästchen aus den Rr. dorsales der Spinalnerven S1 und S2 verfolgt werden. Der ausgedehnte dorsale Bandapparat wurde darüber hinaus aus den Rr. dorsales S3 und S4 innerviert. Trotz sorgfältigster Präparation konnten keine Äste aus dem Plexus sacralis oder dem N. obturatorius zum ventralen Bandapparat des Gelenks gefunden werden. Die histologische Untersuchung der Nervenäste zeigte zahlreiche dicke markhaltige Fasern neben dünnen markhaltigen und marklosen Faserbündeln. Im Bereich der Anlage des Sacroiliacalgelenkes bei zwei Feten (14. bzw. 16. Schwangerschaftswoche) konnten mit Hilfe indirekter Immunfluoresenz für Neurofilamente Nervenfasern ebenfalls nur im dorsalen nicht aber im ventralen Bereich gefunden werden. Die Rr. dorsales S1 bis S4 verlaufen nach Durchsetzen des sacroiliacalen Bandapparats unter Abgabe feiner Ästchen durch den Ursprung des M. glutaeus maximus und treten als Nn. clunium medii unter die Haut. Durch die Versorgung der Ursprungsstellen des M. glutaeus maximus durch die gleichen Nervenbahnen könnten die manualtherapeutischen Irritationszonen bei schmerzhaftem Iliosacralgelenk erklärt werden. Klinisch ist häufig der diffuse Gesäßschmerz einerseits andererseits auch die pseudoradikuläre Ausstrahlung (im Sinne eines "übertragenden Schmerzes") den Segmenten S1 und S2 entsprechend herauszustreichen.

Keyword(s): Sacroiliacalgelenk Innervation - Immunhistochemie - diffuse Gesäßschmerz


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