Klinische Bedeutung der stummen Myokardischämie in der frühen Postinfarktphase

Journal/Book: Herz/Kreislauf 27 (1995) 11 S.363-365. 1995;

Abstract: Abteilung für Kardiologie (Leiter: Prof. Dr. W. Klein) Medizinische Klinik der Universität Graz Zusammenfassung Um die klinische Bedeutung der stummen Myokardischämie (SMI) in der frühen Postinfarktphase zu untersuchen erhielten 21 Patienten (18 m 3 w; mittleres Alter 64 ± 9 Jahre) mit akutem Myokardinfarkt (definiert durch typische Klinik und EKG) 9 ± 2 h nach Diagnosestellung ein 48-h-Holter-EKG. Alle Patienten erhielten intravenös Nitroglyzerin und Heparin sowie Aspirin peroral. 15 Patienten wurden systemisch thrombolysiert 6 Patienten mußten elektrisch defibrilliert werden. Die Auswertung ergab bei 12 Patienten Zeichen einer SMI mit horizontaler oder deszendierender ST-Strecken-Senkung die Dauer betrug im Mittel 101 ± 50 min. Jeweils 6 Patienten stammten aus der Gruppe der lysierten bzw. nichtlysierten Infarktpatienten. Die Subgruppenanalyse in der SMI-Gruppe ergab einen Trend zur kürzeren Ischämiezeit bei den lysierten gegenüber den nichtlysierten Patienten der Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant [75 ± 11 (Median 73) vs. 101 ± 85 min (Median 95)]. Eine 3 Monate nach dem akuten Ereignis durchgeführte Fahrradergometrie erbrachte gleiche Leistungsfähigkeit in der SMI-positiven und der SMI-negativen Patientengruppe (95 ± 11 vs. 90 ± 21 W n.s.) auch systolischer Blutdruck (161 ± 20 vs. 165 ± 22 mmHg n.s.) und Puls (125 ± 14 vs. 130 ± 10 Schläge/min n.s.) waren vergleichbar. Kardiale Ereignisse traten innerhalb des ersten Jahres in beiden Gruppen auf. Schlußfolgerungen: Die stumme Myokardischämie ist ein in der frühen Postinfarktphase häufig anzutreffender Befund eine prognostische Bedeutung scheint ihr aufgrund unserer Daten jedoch nicht zuzukommen.

Keyword(s): stumme Myokardischämie akuter Myokardinfarkt Holter-EKG Prognose

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