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November 2024

Vergleichende Untersuchung zur Aeroendung von Laufband- und Fahrrad-Ergometrie bei der Leistungsprüfung von gesunden Probanden im Rahmen des bewegungstherapeutischen Konzepts

Abstract: Aus dem Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie der Ludwig-Maximilians-Universität München Vorstand: Prof. Dr. med. E. Senn Dissertation zum Erwerb des Doktorgrades der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Vera Entleutner Garmisch-Partenkirchen 1995 ZUSAMMENFASSUNG Zur Überprüfung des Ausdauertrainingseffektes während einer Terrainkur ist bei Kurpatienten die Laufband-Ergometrie der Belastung auf dem Fahrrad vorzuziehen da hierbei die gleichen Muskeln beansprucht werden wie während des Trainings im Gelände. Allerdings gelingt es wegen der frühzeitigen subjektiven Erschöpfung der Kurpatienten nur selten Milchsäurewerte oberhalb der aerob/anaeroben Schwelle zu erzielen. Die vorgelegte Studie mit Gesunden befaßt sich mit den Fragen warum sich Kurpatienten auf dem Laufband metabolisch betrachtet nicht genügend ausbelasten lassen und welches die entscheidenden Unterschiede in der Art der Belastung zwischen Laufband- und Fahrrad-Ergometrie sind. 40 gesunde Testpersonen wurden auf dem Laufband- und Fahrradergometer bis zur "individuell submaximalen" körperlichen Grenze belastet. Die Belastung wurde nach einem standardisierten Verfahren in 0 33 W/kg-Schritten gesteigert. Wichtigste Meßparameter waren Herzfrequenz und Milchsäurespiegel. Das körpergewichtsbezogene Belastungsverfahren auf dem Lautband nach Nowaki (23) bietet erstmals die Möglichkeit eines im Vergleich zur Fahrrad-Ergometrie standardisierten Belastungsschemas nach der W/kg-Methode. Die Anwendungsmöglichkeiten der hier zur Diskussion gestellten Belastungsprüfung auf dem Laufband und Fahrrad haben sich bei der Objektivierung des körperlichen und biologischen Leistungsvermögen sehr bewährt. Ansteigende Laufband- und Fahrradergometer-Belastungen können direkt miteinander verglichen werden. Während der standardisierten Laufband-Ergometrie lagen Herzfrequenz und Sauerstoffbedarf des Myokards der Testpersonen zum Erreichen der gleichen Wattstufe signifikant höher als auf dem Fahrrad. Bei gegebener Herzfrequenz von 130/min. zeigte sich auf dem Laufband ein um 0 7 mmo/l signifikant niedrigerer Laktatanstieg als auf dem Fahrradergometer. Der Unterschied zwischen Laufband und Fahrrad ist signifikant; auf dem Lautband wird mehr aerob gearbeitet als auf dem Fahrrad. Zum Erreichen der aerob/anaeroben Schwelle sind beim Laufband folglich höhere kardiale Anforderungen an die Versuchspersonen gestellt als auf dem Fahrrad. Durch die kleinere und deshalb mehrbeanspruchte Muskelmasse beim Fahrrad im Vergleich mit derjenigen beim Lautband ist es erforderlich daß der anaerob energieliefernde Mechanismus des Körpers bei Fahrradergometer-Belastung früher einsetzt. Bei den Fahrradversuchen limitiert somit die kleinere und mehrbeanspruchte Muskelmasse durch Übersäuerung die kardiopulmonale Ausschöpfung. Im Gegensatz zum Herzfrequenzverhalten welches als rasch reagierender Parameter für Auswirkungen von belastenden Streßsituationen benutzt werden kann läßt sich das Blutdruck-Verhalten nur mit Einschränkungen verwenden. Bei der vorgelegten Studie ergeben sich im submaximalen Bereich systolische Blutdruckwerte von 151 mmHg auf dem Laufband und 160 mmHg während Fahrrad-Ergometrie was einem hochsignifikanten Unterschied zwischen den beiden Belastungsverfahren entspricht. Diese Studie zeigt auch beim Vergleich der Rektaltempetaturen zwischen Laufband- und Fahrradversuchen nach derselben höchsten Belastung hochsignifikante Unterschiede. Im Vergleich zum Fahrradergometer ist die Ganzkörperbelastung auf dem Laufband größer. Dies äußert sich in einer höheren Wärmeproduktion durch die Muskeln. Die Wärme wird zentralisiert; somit stiegt die Rektaltemperatur welche ein Maß für die Wärmeproduktion darstellt während Belastung auf dem Lautband stärker an als auf dem Fahrrad. Die Laufband-Ergometrie wird durch vermehrte Unsicherheit der Probanden gekennzeichnet; auf dem Fahrradergometer fühlt man sich sicherer. Vermindertes Sicherheitsgefühl kann sich direkt auf das Verhalten der Herzfrequenz und des Blutdrucks auswirken; ein Zusammenhang läßt sich aufgrund der erfaßten Daten vermuten. Die dargestellten Ergebnisse zeigen insgesamt eine schnellere kardiopulmonale Ausschöpfung auf dem Laufbandergometer. Die aerob/anaerobe Schwelle wird dagegen auf dem Lautband später als auf dem Fahrrad erreicht. Ist die Ausbelastung der maximalen kardiopulmonalen Kapazität eines Probanden beabsichtigt (z.B. bei der Herz-Kreislauf-Diagnostik bei Kurpatienten/Terrainkur) dann ist die Laufband-Untersuchung überlegen. Bei der Testung von Patienten ist allerdings denen reduzierte Herz-Kreislauf-Belastbarkeit zu beachten so daß in gewissen Fällen die schonendere Belastung auf dem Fahrrad dem Laufband vorzuziehen ist. ___MH


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