Objektivierung der psychomentalen Beanspruchung bei Koronarkranken: Vergleich von Beanspruchungsindikatoren unter körperlicher und psychomentaler Belastung

Journal/Book: Herz/Kreislauf 27 (1995) 7/8 S.244-250. 1995;

Abstract: K. Döring1 J. Schneider2 W. Koenig1 Rehabilitationsklinik Wetterau für Herz- und Gefäßkrankheiten der BfA (Ltd. Arzt: Dr. W. Koenig) Bad Nauheim1; Institut und Poliklinik für Arbeits- und Sozialmedizin (Leiter: Prof. Dr. H.-J. Woitowitz) der Universität Gießen2 Zusammenfassung Bei 20 Patienten mit koronarangiographisch dokumentierter koronarer Herzerkrankung wurden - neben einem Ruhetag - eine standardisierte Fahrradergometrie sowie zur Erzeugung psychomentaler und psychoemotionaler Belastungen ein Sprachverzögerungstest ein Rechentest und eine Fahrsimulation durchgeführt. Bestimmt wurden die Kreislaufparameter die neurohumoralen Parameter ADH ACTH Kortisol Adrenalin und Noradrenalin die Blutfette Glukose Kalium und der Hämatokrit. Statistisch signifikante Steigerungen fanden sich für Herzfrequenz systolischen Blutdruck systolisches Frequenzprodukt und Noradrenalinspiegel während der Fahrradergometrie. Bei Anwendung des Sprachverzögerungstests sowie am Fahrsimulator waren sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck signifikant erhöht. Sämtliche anderen untersuchten Beanspruchungsparameter unterschieden sich weder innerhalb der verschiedenen Belastungsuntersuchungen noch im Vergleich zur Ruheuntersuchung signifikant voneinander. Die Beanspruchung Koronarkranker durch psychische Belastungen ist in der Regel geringer einzuschätzen als bei Belastung durch standardisierte Fahrradergometrie. Eine bevorzugte Methode zur mentalen Streßerzeugung und die Bestimmung eines "streßspezifischen" Beanspruchungsparameters können nicht abgeleitet werden.

Keyword(s): koronare Herzkrankheit psychomentaler Streß Beanspruchungsindikatoren kardiologische Rehabilitation neurohumorale Hormone

Zurück | Weiter