Die humorale Autoimmunantwort gegen das nukleäre Sp100 Autoantigen in Patienten mit primär biliärer Zirrhose |
Journal/Book: Z. ärztl. Fortbild. (ZaeF) (1994) 7/8 Jg. 88: S. 573-578. 1994;
Abstract: Dr. Carin Szostecki Heinrich-Pette-Institut für experimentelle Virologie und Immunologie an der Universität Hamburg (Arbeitsgruppe PD Dr. Hans Will) Zusammenfassung In etwa 30% der Patienten mit PBC sowie seltener bei einigen rheumatischen Erkrankungen treten Antikörper auf die in der indirekten Immunfluoreszenz ein punkteartiges Muster im Zellkern ("multiple nuclear dots") verursachen. Wir konnten zeigen daß diese Antikörper mit dem Sp100 Autoantigen einem sauren Kernprotein mit einer elektrophoretischen Mobilität von 100 kDa reagieren. Antikörper gegen Sp100 treten überdurchschnittlich häufig bei PBC-Patienten ohne AMA auf und stellen damit eine Ergänzung zur AMA-Diagnostik dar. An der individuellen anti-Sp100 Immunantwort bei PBC-Patienten sind meist gleichzeitig die Immunglobulinklassen IgG IgM und IgA beteiligt während Nicht-PBC-Patienten überwiegend nur IgG anti-Sp100 Antikörper aufweisen. Das Sp100 Antigen enthält mehrere antigene Domänen mit diskontinuierlichen und/oder linearen Epitopen von denen eine immundominant ist. Die individuelle Immunantwort gegen Sp100 ist meist polyspezifisch und sehr heterogen. Diese Befunde sprechen für einen Antigen-getriebenen Mechanismus beim Autoimmunisierungsprozeß. Unsere Untersuchungen zur Funktion des Sp100-Antigens zeigen daß die Expression dieses Proteins durch Interferone gesteigert werden kann. Es ist daher möglich daß es bei PBC-Patienten aufgrund von lokaler Expression von Zytokinen zu einer aberranten Expression und Präsentation des Sp100-Proteins kommt und dies zur Autoimmunisierung beiträgt. ab
Keyword(s): Sp100 Zellkern-Autoantigen Immunglobulinklassen primär biliäre Zirrhose Interferon Epitoplokalisierung
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